Im Interview
Tourismuschef Gunter Brandstätter zieht Sommerbilanz
Ein Sommer voller Höhen und Tiefen: Der ST. VEITER hat im Interview bei Geschäftsführer der Tourismusregion Mittelkärnten, Gunter Brandstätter, nachgefragt, welche Bilanz man für den heurigen Sommertourismus ziehen kann.
Gab es aufgrund der Wetterkapriolen in den vergangenen Wochen im Bezirk St. Veit bzw. Mittelkärnten starke Einbußen im Sommertourismus?
Auf Nachfrage bei unseren Leitbetrieben war die Buchungslage stets sehr gut. Einzelne Stornierungen hat es zwar gegeben, in Summe hatten die Gäste aber viel Verständnis für die Situation. Besonders rund um den Längsee gibt es viele Stammgäste, die schon seit Jahrzehnten hier ihren Urlaub verbringen und demnach auch nicht leichtfertig stornieren. Große Einbußen im Vergleich zum Vorjahr sind allgemein nicht spürbar. Was kurzzeitig sowohl bei den Betrieben als auch bei uns selbst im Infobüro vermehrt nachgefragt wurde, war die Erreichbarkeit. Besonders Radtouristen, die fixe Pakete auf unseren Radwegen wie beispielsweise der Kärnten Seenschleife, gebucht hatten, mussten Alternativrouten wählen. Der Glanradweg beispielsweise war Mitte August noch aufgrund des Hochwassers gesperrt, die Sperren allerdings leicht umfahrbar - wie auch die Tour de Franz mit Franz Klammer gezeigt hat.
Welche Attraktionen kann Mittelkärnten im Spätsommer bieten?
In der Tourismusregion setzen wir zahlreiche Initiativen, um den Spätsommer und Herbst noch zusätzlich zu attraktivieren. Eine davon ist beispielsweise der Wanderbus, der Gäste und Einheimische noch bis Oktober für kleines Geld zum Vierbergeweg, auf die Flattnitz oder auf die Saualpe bringt. Zusätzlich ist das Slow Food Travel-Netzwerk bei uns in der Region besonders aktiv. Bereits an die 70 buchbare Erlebnisprogramme bei den 27 Mitgliedsbetrieben werden beziehungsweise wurden heuer angeboten. Egal ob man nun bei der Weinlese mit dabei ist, seine eigene Eissorte kreiert oder sogar die Kunst des Maßschuhmachens erlebt: Für Abwechslung ist im Spätsommer und Herbst hier auf alle Fälle gesorgt.
Geplante Initiativen für Gäste und Besucher?
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass wir bei unseren Projekten stets die Interessen von Einheimischen und Gästen mitdenken. So machen wir derzeit in unserer großen Wanderoffensive die Region fit für dieses Thema und zertifizieren sowohl Gastgeber als auch Gemeinden, die dann das Gütesiegel der Österreichischen Wanderdörfer führen dürfen. Für entspanntes Gehen am Wasser sorgen die Slow Trails in Kärnten. Hierzu bereiten wir gerade drei neue Vertreter dieses erfolgreichen Konzepts am Flattnitzer See, Längsee und Urbansee auf. Es geht hier auch darum, Vorhandenes in Wert zu setzen. Darüber hinaus sind unsere zahlreichen Ausflugsziele wie zum Beispiel die Burg Hochosterwitz, die Burg Taggenbrunn, die Burg Liebenfels oder das heuer bereits prämierte Museum St. Veit tolle Attraktionen, deren Strahlkraft weit über Mittelkärnten hinausgeht.
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