Abendwerden - von Ingo Baumgartner
Der Abend fährt nicht ungestüm ins Licht der bunten Tagesstunden. Er scheint Gebüsche und Geblüm' mit zarter Rücksicht zu umrunden. Erst nimmt er Blau dem Firmament, lässt Rot sich in die Ränder mischen; beginnt mit feinem Instrument Konturen langsam zu verwischen. Dann greift er malend in den See, legt Blattgold auf die stillen Flächen. Der Birke schafft er Rinderschnee, sie leuchtet auf im Dunkelbrechen. Bald ist die Arbeit dann getan, die Schwester Nacht ergreift das Steuer. Im Röhricht...