DIALEKT

Beiträge zum Thema DIALEKT

Florian Lugitsch ist Experte in elektronischen Angelegenheiten. | Foto: KK

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Wenig Leuchtkraft in der Dunkelheit BEZIRK SÜDOSTSTEIERMARK. Florian Lugitsch ist Profi in puncto elektrische Gerätschaften. Er verkauft nur helle Leuchten, ein "Funzal" bekommt man bei ihm nicht. Damit ist ein schwach brennendes Licht gemeint. Zudem wird der Begriff als Schimpfwort für eine Frau benutzt. Das Wort leitet sich von "Fuzel" ab, das für ein kleines Stück steht. Dieses hat seine Wurzeln in "Vitze". Damit bezeichnete man ein beim Spinnen abgefallenes kleines Garnstück.

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Josef Gsöls hat es im Alltag oft mit "odrahten" Menschen zu tun.

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Wahrheit dreht sich in andere Richtung Als Exekutivbeamter hat es Josef Gsöls regelmäßig mit Gaunern und Schlawinern zu tun. In diesem Zusammenhang wird oft und gerne der Begriff "odraht" benutzt. Das Adjektiv beschreibt eine Person, die besonders gerissen und verlogen ist bzw. die Wahrheit einfach verdreht. Der Begriff hat laut Volkskundeexperten Hans Schleich einen Bezug zum Handwerk. In einer Schlosserei werden Eisenteile mit der Drehmaschine rund abgedreht.

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Hans Holz ist Bezirksstellenleiter vom Roten Kreuz in Bad Radkersburg. | Foto: KK

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Das Rote Kreuz hat alles richtig im Griff Hans Holz leitet ein starkes Rettungsteam. Für die Sanitäter ist es vor allem wichtig, mittels korrekter Hebetechnik die Patienten fest im Griff zu haben. Wichtig ist dabei auch die klare Kommunikation zwischen den Rot-Kreuz-Mitgliedern. Oft hört man dabei auch: "Greif bam Ort an!" Gemeint ist dabei "am Rand". Spricht man etwa vom "oberen Ort", ist das Ende des besagten Objekts, etwa eines Tisches oder Stoffstückes, gemeint.

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Anna Mir sieht auch in hektischen Zeiten nicht zerzaust aus. | Foto: KK

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Wenn sich das Haar nicht bändigen lässt Anna Mir ist in Bad Radkersburg vor allem für ihr soziales Engagement bekannt. "Graupad" sieht man sie nur selten, auch wenn sie mal ganz spontan zur Hilfe eilt. Der Mundartbegriff steht für "wirr" und "ungeordnet" und bezieht sich laut Volkskundeexperten Johann Schleich ausschließlich auf den Zustand der menschlichen Haarpracht. Er erklärt auch, dass sich das Wort in seiner Bedeutung von "grausam" ableitet.

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Maria Pein ist die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark.

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Bauern "heimsen" ihre Produkte ein Maria Pein aus Deutsch Goritz ist als Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark natürlich mit ganzem Herzen im Agrarsektor verankert. Zum Jahreskreislauf unserer Landwirte zählt das "Feichsn", auch "Fechsen" dazu. Damit ist nichts anderes als das Ernten gemeint. Das Wort wurzelt ursprünglich im mittelhochdeutschen "vehsen" bzw. "vehsenen", das die Bedeutung "fangen", "nehmen" oder "einheimsen" hatte.

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Stefan Preininger vom regionalen Jugendmanagement der Südoststeiermark.

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"Pumpalgsund" mit eigenen Produkten Der Feldbacher Stefan Preininger sprüht als regionaler Jugendmanager vor Energie. Dass er "pumpalgsund" (auch pumperlgsund) ist, führt er darauf zurück, dass er sich bewusst regional ernährt. Laut Volkskundeexperte Johann Schleich stand "pumperl" einst für "schlecht" bzw. das Substantiv für "schlechte Ware". "Pumperlgesund" hieße gemäß Schleich folglich, dass man nach einer schlechten Phase genesen ist.

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Manuela Weinrauch schätzt steirische Eventkultur in ihrer "Hoamat" Fehring. | Foto: KK

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Eine "Suche" mit Unterhaltungswert Das "Kellerstöckl hoamsuachn" ist für Manuela Weinrauch von der Wirtschaftskammer als Fehringerin ein Fixtermin im Kalender. "Hoamsuachn" heißt "besuchen", hat aber gleichzeitig auch die Bedeutung "vom Unglück verfolgt werden". Ein Wort mit dem gleichen Stamm ist "hoamhäusln". Dieses bedeutet, dass man auf dem Nachhauseweg fast noch bei jedem Haus einkehrt. "Hoamgeign" steht für eine musikalische Verabschiedung.

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Helmut Kahr aus Mureck hält nicht viel von Lügengeschichten. | Foto: KK

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Keinen Sinn für Aufschneidereien Helmut Kahr, Obmann der Südsteirischen Rumänienhilfe, hat auf seinen Reisen schon viel erlebt, und weiß von guten und weniger guten Menschen zu berichten. Wenn Helmut Kahr eines nicht leiden kann, dann sind das Mitmenschen, die "fofln" (auch "fafeln" oder "fabeln"). Dieser Mundartbegriff steht für lügen, aufschneiden oder erfundene Geschichten erzählen. Beim Substantiv "Foarferln" hingegen handelt es sich um kleine teigige Suppeneinlagen.

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