"Waldbaden", klingt modern und nach mehr. Für mich eine überflüssige und lächerliche Bezeichnung. Aber anscheinend braucht es heutzutage solch ein Modewort, das uns wieder daran erinnern soll, wie selbstverständlich und mit allen Sinnen wir als Kinder den Wald erlebt haben.
Der schöne Moment nimmt mich an der Hand. Begleitet mich ins Wunderland. Wo mein Traum mit dem Schmetterling fliegt. Das Lachen über die Tränen siegt. Meine Seele mit der Freude tanzt. Sich die Angst hinter dem Herzen verschanzt.
Immer wenn in den Wald ich geh. In seinen Armen ich mich seh. Bin sicher und geborgen. Es gibt kein Gestern und kein Morgen. Fühl mich federleicht und frei. Die Gedanken ziehn vorbei.
Neulich bin ich in den Wald gegangen. Hab meine Eindrücke eingefangen. Es steppte der Russische Bär und der Kaisermantel flog umher. Und was soll ich sagen, ohne zu erschrecken, die Blätter haben schon bunte Flecken. Er steht zwar noch auf wackligen Füssen, doch der Herbst lässt schon herzlich grüssen.
Ich gehe über die Wiese hinter dem Haus schnurstracks in den Wald. Ich möchte ihm erzählen, möchte jammern, möchte mich beschweren. Über diesen verdammten Virus, die Wahnsinnigen die die Regale leer kaufen, die geschlossenen Schulen und Geschäfte, über......... Er unterbricht mich und meint, das habe er doch schon lange vor mir gewusst. Aha! Ob ich denn glaube, dass es immer so weitergehen kann? Hmmmmm?.......Nein!........Natürlich nicht! Aber muss es gleich so drastisch sein? Muss es diese...
Stille. Nur die Natur spricht zu mir. Flüstert und wispert. Durch den Wind der mit den Blättern spielt. Durch die vom Wasser umspülten Steine. Zeigt mir die Vergänglichkeit. Erwacht zu neuem Leben.
Wenn mir ganz unverhofft etwas Schönes begegnet. Und wenn es Gräser sind, die im Sonnenlicht leuchten. Dann wird mir leicht ums Herz, dann muss ich lächeln.
Noch können wir deinen Weg gemeinsam gehn. Irgendwann werde ich am Wegrand stehn und du wirst weiterschreiten. Meinem Blicke immer mehr entgleiten. Doch all die Liebe, die ich kann dir geben, soll dich begleiten, dein ganzes Leben.
Gott sei Dank, ich darf solche Wiesen mein Eigen nennen. Und ich bin sehr dankbar dafür. Kann mich mitten hineinsetzen, in das Summen und Brummen. Beobachte das Flattern der verschiedenen Schmetterlinge und freue mich über das muntere Gehüpfe der Heuschrecken um mich herum.
Ah ja, mich gibt es auch noch. Neben all den Verpflichtungen, neben den Aufgaben und der Verantwortung. Wem gegenüber? Wie viel leichter ist doch alles, wenn ich einfach ich bin. Fangen wir zuerst bei uns an. Und irgendwann schließt sich der Kreis.
Ich muss einfach raus und die Sonne genießen. Auch wenn sich die gefrorene Schneedecke an manchen Stellen noch hartnäckig hält, so drängen doch schon die ersten Schneerosen durch den Waldboden ans Tageslicht. Wie viel Freude dieser Anblick in mir auslöst. Und auch die ersten zarten Knospen des Flieders zeigen sich.
Ich frage die Hoffnung: "Hoffnung, warum bist du so wichtig für den Menschen?" Sie antwortet mir: "Weil ich euch auch in dunkler Zeit das Gefühl gebe, dass alles wieder besser wird. Ich schenke euch Wärme und Zuversicht. Und ich möchte das Vertrauen in euch stärken."
Ich will eintauchen in dieses satte Grün, das in allen Schattierungen leuchtet. Beobachte staunend wie die Natur explodiert. Fühle die Zartheit der Blüten in meiner Hand und spüre die Weichheit von Mutter Erde unter meinen Füssen.
Ich hab mir gedacht, ich geh aus dem Haus, und treibe dem Februar, den Winter mal aus. Mal grün, mal weiß, er lässt nicht locker, um keinen Preis. Obwohl die ersten Blumen blüh`n, noch immer weiße Flocken weh`n. Es will halt noch nicht Frühling sein, drum geht`s wieder ins warme Zimmer rein.