Nebel

Beiträge zum Thema Nebel

dezembernebel

blasse sonne blasse scheibe selbst für krähen keine bleibe nebelfilter trübt die sicht lärchenstamm und fichtenkrone übermalt mit ödem grau gräser nicken schwer vom tau der dem reif schon sehr verwandt unbekannt der stund das licht das zum tag sie werden lässt jahresrest zeigt des daseins dunkle zeiten fantasiebegehrlichkeiten alles mag verstören wiederum betören wird der nächste sonnentag

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Seeufer im Nebel

Vor mir ein Vorhang, Nebel drängen zum Boden hin, in nackte Bäume. Die dichten Schleier wehen, hängen und wandeln klaren Blick in Träume. Ein Zünglein Land reicht in den See, dort sitzt ein Fischer. Ist‘s nur Schein? Den Erlenzweig bricht eine Fee, ein Schatten taucht ins Wasser ein. Ich sehe vielerlei Gestalten und weiß, nicht eine Menschenseele nützt diese Zeit um dort zu halten, die Fantasie malt um und Pfähle erfahren Lebenshauch. Der Steg führt bleiche Schemen hin zum Nass. Nicht gangbar...

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Nebelfantasien

Beuger der Wirklichkeit, hüllender Qualm, Nebelrossweidestreit, reifiger Halm. Baumstamm im Gnomenkleid, Rabengewolk. Fratzen im Wiesenweit, Lindwürmervolk. Elsterngezänk am Rain, kränkelndes Licht. Ziegenbockteufelsbein, Natterngezücht siehst du im fahlen Schein. Weißgrauer Rauch fängt die Kapelle ein, nistet im Strauch. Erdwolken rollen an, lautloser Schwall. Busch wird zum Knochenmann, Häufchen zum Wall. Weißschleier drin im Tann – Erlkönigs Bart. Landschaft im Spätherbstbann, Luftspiel, das...

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Nebelblicke

Es fliehen die Nebel nicht, steigen nicht, bleiben in Obstbäumen hängen, verdüstern den Tag. Wie schlechtes Gewissen verharren sie, treiben ihr Spiel mit den Sträuchern im Rotbuchenschlag. Geheimnisse hüten sie, lassen nur ahnen, was hinter dem Milchglas sich abspielen kann. Die Schwaden umziehen in feuchtschweren Bahnen den allentags märchenhaft finsteren Tann. Und dennoch – wie alle Natur dies tut – schenken die wolkigen Luftfahnen Heimeligkeit. Sie zwingen ans eigene Innre zu denken. Der...

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nebelmeer im gebirge

nebelmeer qualmend wogen aus wattigem flaum eintauchgelüste felsgesteininseln schemenhaft fern ein atoll rauchende brandung einbildungsschiffe queren den weißgrauen trog himmlische nehrung boden und decke sonne malt gold in das blau dämmer darunter

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Burgbetrachtung

Aus Graunebelwolken erwachsen die Zinnen. Geheimnisse bergen nun Hügel und Wald. Beschaust du das Außen, dann siehst du kein Innen, das Ganze erfasst du kaum je mit den Sinnen, Es braucht auch den Geist, der Verborgenes malt. Ein Schloss, eine Burg braucht den Zauber der Mythen, der Herbst stellt die Schwaden als Zutat bereit. Er lässt um die Mauern die Windreiter wüten, vergisst nicht, die Kinder des Frostes zu hüten und führt uns so langsam aus Raum und aus Zeit.

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Nebelnacht

Nackend steht der Baum, sein Ast ragt in Nebelschwaden. Alles ist in Grau gefasst, alles dunstbeladen. Später, heisrer Krähenschrei mischt sich mit dem Fisteln kalter Winde. Zauberei haftet an den Misteln. Müde legt der Herbsttag sich auf gehauchte Kissen. Dunkler wird des Bildes Stich, Tagvolk flieht im Wissen um den Auftritt schwarzer Zunft. Eulenschwingen flüstern, hilflos zappelt die Vernunft vor der Drachen Nüstern.

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