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Ein Hauch Winter
Nachttemperaturen unter Null verwandeln Blätter und Graser in kleine Kunstwerke
Mit Kinderaugen
Frostfee Astrid schmückt ein Tännchen, eine Weide, Buchenzweige, wirft fürs Träumekind, das Ännchen, Sterngefunkel bis zur Neige. Ännchen sieht den Einhornschimmel, seine Nüsternrauchvulkane, schaut Kristallgeburt; vom Himmel schwebt des Reifes weiße Fahne. Physikalisches Geschehen merke ich an diesem Morgen, wünscht, ich könnt’s wie Anna sehen, würd sie mir ihr Auge borgen.
Erster Reif
Feinmehl verstreut erste Frostnacht am See, Vorbote, Künder von nahendem Schnee, der letztes Grün aus den Wiesen verbannt. Schilf trägt nun Krönchen und Bärte. Galant tauchen die Birken im Spiegel den Ast tief in das Wasser. Der Erle erfasst heimliches Schaudern vor Tautropf aus Eis. Zaunholz und Spanndraht sind stolz auf ihr Weiß. Schillerglanzkrähen verfolgen schon lang dieses Geschehen – ein bisschen wohl bang.
