Eine musikalische Kriminalkomödie im Keller

Anne Clausens kriminalkömodiantisches "Dirnenlied"

IBK (bine). Karla (mit K) von Stelzenbühel, verheiratet mit dem Unternehmer "Jünta" (Günther), lebt vom Geld ihres Mannes und im Berlin der 20er-Jahre. (Arbeit soll zwar anscheinend Spaß machen, aber "acht Stunden Spaß am Stück kann sie dann auch nicht vertragen".) 
Und Karla hat zwar einen adeligen Nachnamen, aber "der ist jetzt auch nichts mehr wert", und außerdem hat ihr "Jünta" wohl ein falsches Bild von ihr. Und sie folglich von ihm auch, denn was die Berlinerin mit der großen Schnauze und der trinkfesten Leber herausfindet, handelt nicht nur von Sex, sondern auch von Crime und der "Goldgrube" ihres Mannes. Karlas Freundin Kässie (Käthe), die mit einem Nackt-Tanz im Theater für Furore sorgt, ist nämlich nach diesem Skandal spurlos verschwunden, und Karla begibt sich auf die Suche und findet mehr als ihr lieb ist. Und eigentlich wollte sie doch immer nur einen Freund finden, einen guten natürlich. So "verknotet Frau von Stelzenbühel mal ihre Venen ("damit man nicht bis zum Sternenhimmel sieht"), trällert inbrünstig ein paar schmucke Lieder aus den 20ern, löst kriminalkomödiantisch alles rund um ein verruchtes Lokal und ihren "Jünta" ("prüde, Preußen, Pustekuchen"). Und findet möglicherweise zum Schluss doch noch eine gute Freundin.
Anne Clausen unterhält derzeit im Kellertheater solo mit ihrem "Dirnenlied" unter der Regie von  Jan-Hinnerk Arnke. Ein Ausflug in die 20er Jahre, ins Berliner Vokabular und in eine Zeit, in der Feiern zur Tagesordnung und Verruchtes zum guten Stil gehörte.

Termine: Februar: 06.-07. 13.-14. 20.01. 27.-28.; Beginn jeweils um 20 Uhr. Reservierung: www.kellertheater.at

Beim Hightatrasfilmfestival wurde Anne Clausen im Jänner 2023 für ihre Rolle im Film "Dirnenlied" als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Beim Vesuvius International Film Festival gewann der Film "Dirnenlied" den Preis für besten Cast und bestes Sounddesign.