Jugendcoaching
Eine Chance für die Zukunft

Nicol Duda (l.) und Bettina Wille sind Jugendcoaches in Telfs, Tassilo Niemetz ist eigentlich für Innsbruck-Land Ost zuständig, überraschte uns aber beim Fototermin
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  • hochgeladen von Julia Scheiring

TELFS (jus). Seit Februar arbeiten die Jugendcoacherinnen Nicol Duda und Bettina Wille nun bereits in der neuen Geschäftsstelle in Telfs, vor einem Monat hat das Büro auch offiziell eröffnet. Inzwischen ist der "Betrieb" angelaufen, über zu wenig Arbeit können sich die beiden nicht beschweren. "Wir sind wirklich gut ausgelastet, seit der offiziellen Eröffnung kommen immer mehr zu uns", freut sich Bettina Wille. Sie ist gemeinsam mit Nicol Duda für das Gebiet Innsbruck-Land West zuständig.

Schnittpunkt Arbeit und Schule

Jugendcoaches sind in erster Linie Ansprechpartner für Jugendliche, die sich im Übergang zwischen Schule und Beruf befinden. Die Probleme, die dabei entstehen können sind sehr unterschiedlich: "Das kann oft sehr komplex sein: viele haben familiäre oder private Probleme, manche haben schulische Probleme und manche wissen einfach nicht, wie sie einen erfolgreichen Abschluss schaffen", erklärt Wille. Hier kommen die Jugendcoaches zum Einsatz - aber nur, wenn das der Jugendliche auch will, denn die Betreuung ist freiwillig und kostenlos.

Oft steckt mehr dahinter

In der Regel gibt es zunächst ein Erstgespräch, bei dem die Probleme und vor allem ihre Hintergründe ausgeforscht werden. Damit wird dann weitergearbeitet. So können vor allem jene, die schon länger aus der Schule draußen sind, beispielsweise eine Produktionsschule besuchen - eine Schule, die sie dabei unterstützt, wieder Struktur ins Leben zu bringen, ein Zwischenschritt sozusagen. "Viele kommen, weil sie wissen wollen, welche Lehre zu ihnen passt und dann kommen wir drauf, dass oft viel mehr dahinter steckt", erläutert Duda. Das können zum Beispiel familiäre oder psychische Probleme sein. Oft sind es die Schüler selbst, die sich beim Jugendcoaching melden, oft auch das AMS. "Eltern melden sich sogar eher weniger", meint Wille.

Netzwerk ist das Um und Auf

Im Job als Jugendcoach ist vor allem eines wichtig: ein gutes Netzwerk. Und das haben Wille und Duda: "Wir arbeiten verstärkt mit den höherbildenden Schulen zusammen, das wollen wir in Zukunft auch ausbauen", meinen die beiden und führen aus: "Bei Elternsprechtagen sind wir schon dabei. Wir könnten uns aber auch vorstellen, Sprechstunden anzubieten." Weitere Kooperationspartner sind zum Beispiel die Offene Jugendarbeit in Telfs, die Psychosozialen Dienste und "generell alles, das im weitesten Sinne mit Jugendlichen zusammenhängt."

Idealer Standpunkt

Die gute Vernetzung war auch ein Grund, eine Geschäftsstelle in Telfs einzurichten, neben der Tatsache, dass es bis dato zwischen Innsbruck und Imst keine Anlaufstelle gab. Und noch einen Vorteil bietet die Marktgemeinde: "Telfs ist eine Anlaufstelle für Jugendliche, zum einen wegen der Schulen, zum anderen wegen der guten Anbindungen und den Angeboten wie Einkaufszentren", erklärt Wille.

Begleitung dauert meistens ein halbes Jahr

Seit der offiziellen Eröffnung ist auch das Büro besser besucht, die Jugendcoacherinnen sind aber viel unterwegs. Zwischen 15 und 20 Jugendliche betreut Bettina Wille durchschnittlich, eine Teilnahme dauert maximal ein Jahr. Es können aber unbegrenzt viele Teilnahmen in Anspruch genommen werden. Meistens werden die Jugendlichen 4 bis 6 Monate begleitet.

Reibungspunkte machen es einfacher

Bei der Frage, was eine besondere Herausforderung darstellt, sind sich Wille und Duda einig: "Wenn jemand nicht weiß, was er will." Es sei viel einfacher, wenn sich Reibungspunkte herauskristallisieren, dann wisse man mo man ansetzen kann. "Aber jemandem, der zu allem 'ja und amen' sagt, können wir oft schwer helfen", unterstreicht Duda.

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