Licht aus Reith leuchtet für Kinder in Äthiopien
Kirche und Politik würdigen das zehnjährige Engagement von Klaudia Kluckner
REITH (harti). Mit einem festlichen Gottesdienst, zelebriert von Bischof Hermann Glettler in der Reither Pfarrkirche St. Nikolaus, einem landesüblichen Empfang und einem Festabend im Reither Gemeindesaal feierten Klaudia Kluckner und über 120 geladene Gäste am Samstag Abend das 10-jährige Bestehen von Birhanethiopia: "Licht für Äthiopien".
Birhanethiopia ist einem Zufall aus der Kinderzeit von Klaudia Kluckner zu verdanken. In Zirl, wo sie aufgewachsen ist, lebte sie ganz in der Nähe eines Leibarztes des früheren Kaisers Haile Selassie. Bei ihm entdeckte sie die "fremdartigen und exotischen Gegenstände der Kultur aus diesem sonderbaren Land". Die Faszination dafür ließ sie fortan nicht mehr los, später hörte sie von Karl-Heinz Böhm's Äthiopien-Aktion und erfuhr mit der Zeit von äthiopischen Theologie-Studenten der Uni Innsbruck und Comboni-Missionaren immer mehr über das ostafrikanische Land. Jetzt wollte sie Äthiopien endlich persönlich kennen lernen und so saß sie 2008 schließlich erstmals im Flieger nach Addis Abeba.
Dankesworte vom Bischof
10 Jahre ist das jetzt her und zur Geburtstagsfeier in ihrem jetzigen Wohnort Reith kamen viele Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens, Freunde, Sponsoren und Helfer, die alle Kluckner's Leistungen und Engagement während dieser Zeit würdigten. An ihrer Spitze Bischof Hermann Glettler, der in der Predigt seiner Dankesmesse dazu aufrief, trotz der uns umringenden Berge, wie Klaudia und seit einem Jahr auch ihre Mitarbeiterin Karin Norz, den Blick nach Afrika nicht zu verlieren und die Religion nicht nur als Fassade zu gebrauchen: "Verbundenheit macht nicht an der Landesgrenze halt", fuhr er fort. LHStv Ingrid Felipe dankte Kluckner namens des Landes Tirol für ihr großes Engagement , verneigte sich vor ihrer Leistung in den vergangenen 10 Jahren und forderte allgemein zu mehr internationaler Zusammenarbeit auf. Und Bgm Dominik Hiltpolt schließlich freute sich darüber, dass das Jubiläum in so hohem Maße private, kirchliche und staatliche Institutionen zusammengeführt hat.
Bessere Chancen für Kinder
Was mit dem Geld der vielen Sponsoren erreicht wurde, das Kluckner während dieser Zeit einsammelte, erwähnt seien hier insbesondere die Tiroler Landesregierung, der Lion's Club, die Raiffeisenbank Seefeld und die Michael Wagner Stiftung "Kinderlachen" aus der Nähe von Augsburg, erfuhren die Gäste des Festabends im Gemeindesaal durch ein 15-minütiges Video, das mit viel Beifall bedacht wurde: Von den noch bescheidenen Anfängen über die Ausgabe einer täglichen Mahlzeit und Anschaffung von Schulunifor-men bis zur Einweihung des Kindergarten-Schulprojektes in Beradje im März dieses Jahres. Etwa 150 Kinder erhalten dort gegenwärtig eine mehrjährige, bilinguale (amharisch und englisch) schulische Montessori-Ausbildung und damit die Grundlage für weit bessere Zukunftschancen als ihre Altersgenossen. Für all dies bedankten sich der ebenfalls anwesende Generalsekretär der kath. Bischofskonferenz von Äthiopien, Dr. Abba Teshome Fikre und der Koordinator des Schulprojektes, Tamire Endrias, bei Klaudia Kluckner und ihren Unterstützern und überreichten Gastgeschenke aus ihrer Heimat. Dr. Teshome versicherte in seiner emotionalen Dankesrede, er empfinde einfach nur "satisfaction and joy". Nicht unerwähnt bleiben sollte Raiffeisen-Direktor Horst Mayr, der unter Beifall die Familie von Klaudia Kluckner in seine Dankesrede mit einschloss, ohne deren Mithilfe und Zustimmung ihr unermüdliches Wirken kaum möglich gewesen wäre.
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