Umwelt
Bewohner von Steinhof fürchten um Lebensqualität durch Hühnerstall

Besorgte Anrainer und Anwalt Robert Auer übergaben die Petition an Bürgermeister Franz Rumpler | Foto: Manfred Wlasak
  • Besorgte Anrainer und Anwalt Robert Auer übergaben die Petition an Bürgermeister Franz Rumpler
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Ein Landwirt plant einen Maststall für 39.900 Hühner. Anrainer laufen Sturm gegen dieses Projekt.

BERNDORF/HERNSTEIN. Massive Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität durch Geruch, Staub und Abgase befürchten vor allem die Bewohner des Berndorfer Ortsteils Steinhof. Knapp an der Ortsgrenze zu Pöllau (Gemeinde Hernstein) will Landwirt Hannes Zaloznik einen Masthühnerstall samt Mistlagerhalle errichten.

Neben Brunnenschutzgebiet

Diese 'Tierfabrik', wie es manche bezeichnen, läge unmittelbar neben dem Brunnenfeld Steinhof, dessen Quellwasser die Stadtgemeinde Berndorf mit Trinkwasser versorgt. "Die Befürchtungen sind groß, dass der Hühnermist durch den porösen Kalkstein über das Grundwasser in die Trinkwasserquelle gelangt", sagt etwa Alexander Brandstätter aus Steinhof. Mit seinen Mitstreitern hat er deshalb Unterschriften gegen das Projekt gesammelt und diese Petition an Bürgermeisterin Michaela Schneidhofer (Hernstein) und den Berndorfer Ortschef Franz Rumpler übergeben. Beide verstehen die Sorgen. Während Rumpler keine Parteienstellung zukommt, sagt Schneidhofer: "Wenn alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind, muss ich das Projekt bewilligen, andernfalls abweisen. Hier gibt es keinen Spielraum."
Landwirt Hannes Zaloznik versteht die Aufregung um seinen geplanten Stall nicht.

Auflagen erfüllt

"Dank modernster Technik sind kaum Emissionen zu erwarten. Der trockene Mist wird in einer eigenen Halle gelagert und stinkt nicht." Auch tierschutzrechtlich sieht sich der Bauer im Reinen: "Ich verwehre mich gegen Bezeichnungen wie 'Hühner-KZ'. Der artgerechte Stall mit Fußbodenheizung bietet ausreichend Auslauf sowie zusätzlich Aufsitzmöglichkeiten und einen überdachten 'Wintergarten'." Jeweils 39.900 Küken werden von einer österreichischen Brüterei angeliefert und nach etwa fünf bis sechs Wochen hochgemästet von einem Schlachter abgeholt. Vor der nächsten Lieferung wird der Stall entmistet und desinfiziert.

Anwalt eingeschaltet

Der von den Anrainern beauftragte Anwalt Robert Auer: "Aus dem Bauakt der Gemeinde Hernstein geht keine naturschutzrechtliche Prüfung bzw. Bewilligung hervor. Der Bauplatz befindet sich im FFH-Gebiet (Natura 2000), weshalb eine umweltrechtliche Prüfung stattfinden sollte." Das wurde auch dem niederösterreichischen Umweltanwalt Tom Hansmann berichtet. Amtssachverständige prüfen weiters das Projekt bezüglich Luftreinhaltetechnik sowie aus humanmedizinischer Sicht. "Selbst wenn die erwähnten Prüfungen zu dem Ergebnis führen, dass das Bauvorhaben zu bewilligen ist, bleibt der schale Beigeschmack, dass in einem Naturschutzgebiet ein riesiger Hühnermastbetrieb errichtet werden soll, von dem Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit der Anrainer ausgehen", meint Auer.

Zur Umfrage der Woche 13:
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