Festspiele Berndorf
Kristina Sprenger und Alexander Jagsch über das heurige Herbststück
Das Konzept von Intendantin Kristina Sprenger, Berndorf als Kammerspiel-Ort zu etablieren, ist aufgegangen.
BERNDORF. Am 6. Oktober feiern die Festspiele Berndorf die Premiere des heurigen Herbst-Stücks "Die Tanzstunde". Intendantin Kristina Sprenger: "Während wir im Sommer auf Komödie setzen, bringen wir im Herbst immer ein Konversations-Stück mit minimaler Besetzung."
Tanzstunde mit Handicap
Bei "Die Tanzstunde" geht's um einen Hochschul-Professor, der bei einer bevorstehenden wichtigen Preisverleihung neben Hände schütteln und Leute umarmen auch tanzen soll - eine ziemliche Herausforderung für den Autisten. Er nimmt Tanzstunden bei einer im Haus lebenden Tänzerin, die nach einer Beinverletzung mit akuten beruflichen wie privaten Problemen kämpft.
"Dennoch steht bei diesem Stück die Unterhaltung im Vordergrund", beruhigt Regisseur Alexander Jagsch das Publikum vorweg, das in Berndorf auch lachen und nicht eine 'Problemkiste' vorgesetzt bekommen will.
"Die Tanzstunde ist ein sehr pointiertes und amüsantes Kammerspiel, in der wir viel über den anderen und uns selbst lernen", so Alexander Jagsch, der diese "untypische Liebesgeschichte" für Berndorf inszeniert.
Kein "Problemstück"
Für die Rolle des autistischen Professors gewann Festspiel-Intendantin Kristina Sprenger den Theater- und Filmschauspieler David Oberkogler (Vienna Blood", "Höhenstraße"...), Sie selbst wird als gehandicapte Tanzlehrerin auf der Bühne stehen. Sie kann der Klassifizierung 'Problemstück' nichts abgewinnen: "Jedes Theaterstück, jeder Film handelt im Grunde irgendwelche Probleme ab. Es kommt halt auf den Zugang an, ob daraus ein Drama oder eine Komödie wird.
In der Tanzstunde kommen jedenfalls berührende Momente ebenso vor wie amüsante Situationen. Und man kann auch lachen, obwohl es kein Klamaukstück ist."
Alexander Jagsch ergänzt: "Es ist schön, wenn das Publikum ein wenig zum Nachdenken angeregt wird und vielleicht etwas 'mit nach Hause nimmt'. Unser Ziel ist aber schon erreicht, wenn die Menschen während des Stücks einfach abschalten und für kurze Zeit den Alltag vergessen können."
Professionelle Arbeit für Publikum an erster Stelle
"Ich werde manchmal gefragt, ob wir beim Spielen da oben auf der Bühne Spaß haben", erzählt Schauspielerin Kristina Sprenger. "Natürlich lieben wir unseren Beruf, aber oft ist es harte Arbeit, dem Publikum professionelles Theater zu bieten. Und nur darum geht es schließlich."
Festspiele Berndorf-Besucher wissen, dass das der Intendantin und ihrem Team seit Jahren sehr erfolgreich gelingt!
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