Soziales
Leben am Limit - wie Menschen im Bezirk mit der Teuerung leben
Mit der Serie "Leben am Limit" zeigen wir, wie Menschen aus dem Bezirk mit der Teuerung fertig werden.
TRIESTINGTAL. Steigende Lebensmittelpreise, hohe Mieten oder teures Benzin – das Leben ist für viele Menschen kaum mehr leistbar. Unter dem Titel "Leben am Limit" beleuchten die BezirksBlätter und meinbezirk.at in einer fünfteiligen Serie wie und wo Sie einsparen können.
Familie M. lebt seit 6 Monaten in einer Mietwohnung im Zentrum von Bad Vöslau. Julia jobbt 20 Stunden im Sozialbereich. Ihr Partner ist im AMS-Unternehmensgründungsprogramm. Auch Julia will sich - zusätzlich zu ihrem 20 Stunden-Job - mit "Seifenblasenzauberei" selbstständig machen. Gemeinsam mit Jasmin Belay ist sie "im Auftrag von Freude und Leichtigkeit" im Osten Österreichs unterwegs. Und um was dazuzuverdienen.
Eigenheim unrealistisch
Die Miete wurde der Familie schon dreimal erhöht. "Wir planen für die nächsten Jahre kein Eigenheim, mit diesen Preisen ist es sowieso unrealistisch für uns. Mit unserer Selbstständigkeit wird es jedoch möglich sein zu reisen. Es bilden sich immer mehr autonome Gemeinschaften, in denen man günstig probeleben und mitarbeiten kann. Fixkosten hätten wir wahrscheinlich auch nicht mehr als jetzt. Wir zahlen für weniger als 90 Quadratmeter schon 1000 Euro Miete!" Außer den Fixkosten kann sich die Familie fast nichts leisten.
"Zum Glück gibt es eine hausinterne Waschmaschine, die wir derzeit nutzen, da unsere eingegangen ist. Derzeit haben wir auch keinen funktionierenden Drucker und wenn unsere Kinder neue Schuhe brauchen, sind wir dankbar, wenn der Opa sagt, er kauft welche."
"Die Armut nimmt zu!"
Julia vergleicht beim Einkaufen die Preise nach dem Kilopreis, Fleisch wird seltener gekauft und Brot selbst gebacken. Der einzige Luxus der Familie ist, dass
"wir unsere beiden Kinder in wundervolle private Bildungseinrichtungen geben. Sie sollen glücklich aufwachsen und von bewussten Erwachsenen respektvoll begleitet werden."
Julias Resümee: "Erschreckend, dass für uns trotz unserer guten Ausbildungen und unserem Engagement Wohnen und Leben an und für sich immer weniger leicht leistbar ist. Die Armut in Österreich nimmt zu, dabei wäre ja genug für alle da. Wie lange werden sich die Menschen das noch gefallen lassen? Es braucht wieder Geld, das was wert ist und Werte abseits von Geld."
Einkommensstatistik
- Bruttoeinkommen Männer im Bezirk 2021: 3.500/Monat
- Bruttoeinkommen Frauen im Bezirk 2021: 3.000/Monat
(Quelle: Statistik Austria)
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