Ortsentwicklung
Verkehrsberuhigter Ortskern statt Raser am Hauptplatz

- Neben dem Breiten Kreuz soll die Verindungsstraße als Verlängerung der Kremesbergstraße beginnen.
- Foto: Manfred Wlasak
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Die vom Kremesberg kommende Landesstraße führt direkt durch den Hauptplatz. Rasende Pkw nerven.
POTTENSTEIN. "Unser Hauptplatz ist durch diese Straße zweigeteilt", sagt Bürgermeister Daniel Pongratz. "Sehr viele Pkw-Lenker verhalten sich hier sehr unangepasst, Raser verhindern einen lebenswerten Ortskern."
Ortskern entlasten
Speziell in der Kurve beim Alten Mauthaus komme es durch Schnellfahrer und Kurvenschneider oft zu brenzligen Verkehrs-Situationen. Dem soll eine Umfahrung Abhilfe schaffen. Eine rund 350 m lange Verbindungsstraße von der Kreuzung Hauptstraße/Kremesberg bis zum Kreisverkehr an der B18 nahe der Heran-Villa. Eine Variante, die schon vor Jahrzehnten angedacht, aber nie realisiert wurde. Im Zuge der Erstellung eines aktuellen Ortsentwicklungs-Konzepts ist die Straße wieder heißes Thema.
Bürgermeister Daniel Pongratz: "Die Verbindung verlängert somit die Landesstraße vom Kremesberg bis zur Bundesstraße. Die Hauptstraße durch den Ort wird dann zu einer Gemeindestraße, an der Pottenstein dann nach eigenem Gutdünken verkehrsberuhigende Maßnahmen wie Geschwindigkeits-Begrenzungen setzen kann."
Die Vorteile überwiegen laut Ortschef jedenfalls dem Umstand, dass die Gemeinde dann für Erhaltung und Schneeräumung selbst aufkommen muss. "Der Hauptplatz eignet sich dann zur Umgestaltung in eine Art Begegnungszone und bietet Anreize für mehr Geschäftslokale und Gastronomie mit Schanigärten", so Pongratz.
Prinzipielle Befürwortung
Prinzipielle Zustimmung findet der SP-Ortschef von der örtlichen VP-Fraktion. Gemeinderätin Ulrike Seewald: "Straße ja, aber nur, wenn diese nicht zu weiteren Verbauungen im angrenzenden Unteren Marktfeld führt."
Den Bau von Einfamilienhäusern entlang der Straße will Pongratz nicht ausschließen, betont aber: "Dahinter würde dann aber eine Siedlungsgrenze fixiert, die auch für künftige Generationen in Stein gemeißelt ist."
Bei den Orts-GRÜNEN wird das Straßenprojekt noch intern diskutiert. Ähnlich bei der Bürgerinitiative 'Rettet den Feldweg 3.0', die jedoch "...gegen jede Inanspruchnahme von Grünland durch Umwidmung, und das im gesamten Ortsgebiet" kämpft. Hannes Rammler: "Auf unserer Online-Petition haben wir schon 633 Unterstützer. Die Gemeinde hat mit uns bislang das Gespräch nicht gesucht und uns von den weiteren Planung nicht informiert."
Der Ortschef beruft sich bei seinen Entscheidungen auf eine Bürgerbefragung der Gemeinde: "Aufgrund der Umfrage wurden große Flächen aus dem Umwidmungs-Konzept herausgenommen. Die Straße wurde von 70% der Erfragten gutgeheißen. Die aktualisierten Pläne werden im März öffentlich präsentiert."
Ein Erstgespräch gab es mit Bürgermeister Franz Rumpler aus Berndorf, auf dessen Gemeindegebiet die Straße großteils führen wird.
Berndorfer Gemeindegebiet
Er sagt: "Ich muss das erst in meinen Gremien besprechen. Persönlich werde ich meinem Amtskollegen nichts in den Weg legen."
Zu welchen Teilen die geplante Trasse, deren Kosten von der Straßenbau-Abteilung des Landes NÖ auf rund 300.000 Euro geschätzt wird, finanziert wird, ist noch offen. Bürgermeister Pongratz: "Ich rechne jedenfalls mit Bedarfszuweisungen des Landes NÖ."
Zum Kommentar 8/2022


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