Mostkost
Hohes Niveau bei den Mostmachern

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 Zwei große Mostverkostungen stehen in Urfahr-Umgebung auf dem Programm, in Gramastetten am kommenden Sonntag und in Feldkirchen am Pfingstsonntag (siehe Zur Sache).

GRAMASTETTEN (fog). Die Siegermoste in Gramastetten werden bereits von einer Vorverkostung mit einer fachkundigen Jury ermittelt. Es gab 19 Einreichungen in den drei Kategorien Birnen-, Apfel- und Apfel-Birnen-Most. "Wir haben heuer ein süßeres Erlebnis, weil die Säure weniger ist", sagt Mostsommelier Klaus Bauernfeind aus Gramastetten. Der Gärungsprozess begann im Superobstjahr 2018 viel früher. Zum Teil starteten die Landwirte schon im August mit dem Pressen. "Dafür haben einige Moste nicht bis zum Schluss durchgehalten", meint der Sommelier. Durch höhere Temperaturen und durch die Trockenheit werde die Haltbarkeit des Mostes immer mehr zur Herausforderung. "Ungekühlt und unbearbeitet einen Most über das ganze Jahre zu halten, ist fast schon unmöglich", so Bauernfeind.

Die Erwartungshaltung beim Vorverkosten im Pfarrheim Gramastetten war hoch. "Die Säure geht ein wenig ab, aber durchwegs gute Moste", meinte etwa Karl Füreder. Elisabeth Grillberger merkte an: "Nur ein paar wenige Mostmacher hatten Probleme mit dem Vergären und dass der Most nicht rein wird." Aber das Niveau in Gramastetten ist hoch. Die Mostkost gibt es hier seit 1992. "Anfang der 2000er-Jahre ist das Level total gestiegen", sagt Ortsbauernobmann Josef Reischl. Beinahe eine Rivalität sei unter den Landwirten entstanden. Natürlich, die Siegertrophäe in Gramastetten kann sich sehen lassen. Jeder will einmal den größten Mostkrug der Welt, mit einem Inhalt von einem "Eimer", ein altes Fassmaß, in die Höhe stemmen. In diesen Krug passen 56 Liter oder 170 Seidel.

Unter dem Wert?

Most hat sich vom einstigen Durstlöscher nach der harten Feldarbeit zu einem Qualitätsprodukt entwickelt. "Bei den Jungen ist vor allem der Cider ein In-Getränk", weiß Sommelier Bauernfeind. Er meint, hochwertiger Most werde häufig unter seinem Wert geschlagen. Von den Weinherstellern könnten die Mostmacher noch einiges lernen. Der Feldkirchner Ortsbauernobmann Friedrich Hinterberger ist auch der Ansicht, dass Most ein Qualitätsprodukt ist: "Den richtigen Reifezeitpunkt und das richtige Obstsortenverhältnis zu erwischen sowie die entscheidende Hygiene beim Mostmachen einzuhalten, sind nicht einfach. Aber die Weinproduktion ist schon nochmal aufwändiger, vor allem die Pflege eines Weinstocks."
Ob Most preisangemessen verkauft werde, sei schwer zu beantworten, so Hinterberger: "In einer Weingegend erwarten sich Konsumenten, dass Wein günstiger ist. In einer Mostgegend wird es nicht anders sein."

Mostverkostungen

• Gramastettner Mostkost: Sonntag, 26. Mai, ab 13 Uhr, bei Familie Ganser vulgo Unterkogler, Schlagbergstraße 44, Gramastetten (neben Feuerwehrhaus Koglerau): Lichtenberger Bratlmusik; um 15 Uhr Mostprämierung, Wettbewerb: Holz abschneiden mit Zugsäge, Oldtimertreffen, Kinderprogramm, Imkerverein, Bauernmarkt mit Bratl-, Speck- und Aufstrichbroten von der extra für die Veranstaltung gefütterten „Mostkostsau“, Bauernkrapfen, Bauernhofeis, Schnaps von Fleischanderl Eidenberg. Veranstalter: Ortsbauernschaft

• Feldkirchner Mostkost: Pfingstsonntag, 9. Juni, ab 14 Uhr; bei Familie Wögerer vulgo Mörschinger, Pesenbach 25, Feldkirchen: um zirka 15.30 Uhr Mostprämierung, Livemusik, Hüpfburg bis 20 Uhr, Säfte, Most-Spezialitätenbar, Brote, Krapfen, Schätzspiel. Veranstalter: Ortsbauernschaft und FF Mühldorf

Fotos: Ortsbauernschaft Gramastetten, Gernot Fohler

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