Go-Mobil Kärnten
Mobil – auch ohne eigenes Auto

- Das Vorstandsteam (von links) Markus Torta, Elfi Deticek, Wilma Presser Mitterer, Erich Heilinger und Heinrich Plattner
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Das Go-Mobil ist im ländlichen Bereich nicht mehr wegzudenken. Wir haben in Stockenboi und St. Jakob u.a. treue Fahrgäste besucht. Warum nutzen sie diese Art der Mobilität?
Heinrich Plattner, Obmann Go-Mobil Stockenboi: „Nach dem Rücktritt des Gründungsobmannes Rainer Tripold wurde ich 2005 zum neuen Obmann gewählt. Ich wollte und will für die Stockenboier Bevölkerung etwas Gutes tun, deshalb übernahm ich ehrenamtlich (wie auch der gesamte Vorstand ) den Vorsitz vom Go-Mobil. Es ist ein Verein von Stockenboiern für Stockenboier und dieser wird auch so gelebt. Mit unserem Go-Mobil gewährleisten wir der Bevölkerung eine zusätzliche und ergänzende Mobilität zum öffentlichen Verkehr. Der Vorteil: Wir holen den Fahrgast von zu Hause ab und bringen ihn wieder nach Hause. Derzeit haben wir acht Fahrer und 112 Mitglieder. Wir benötigen immer wieder Fahrer auf Teilzeitbasis. Bewerbungen gerne zu mir (Tel: 0650/6165827 oder E-Mail heinrichplattner@gmail.com).

- Johann Winkler
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Johann Winkler, Fahrgast in Stockenboi: Früher bin ich selbst gefahren, aber seit 19 Jahren nutze ich das Go-Mobil. Ich habe meinen Arbeitsplatz verloren, mein Auto war schon alt und da dachte ich, ich probier mal, ob das Go-Mobil reicht. Das klappt so gut, dass ich nicht mehr daran gedacht habe ein eigenes Auto zu kaufen. Man wird abgeholt und heimgeführt, da kann ich auch mal zwei Bier trinken (lacht). Ältere Leute kommen sonst nicht mehr aus dem Haus, dann musst du schauen, dass du einen Privatchauffeur hast. Die Fahrer sind alle sehr freundlich, man ist mit bekannten Personen aus dem eigenen Ort unterwegs. Das funktioniert nur, wenn es Leute gibt, die voll dahinter stehen. Mein bester Dank an alle!

- Rosi Knaflitsch
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Rosi Knaflitsch, Nutzerin in Stockenboi: Ich bin ganz auf das Go-Mobil angewiesen und nutze es seit 20 Jahren. Alles, was ich brauche – eine Fahrt zum Arzt, zum Einkaufen oder auf einen Besuch, das klappt alles bestens. Das ist wichtig auf die alten Tage. Früher ist der Bus noch öfter gefahren, aber mit dem Go-Mobil ist man flexibler. Wenn ich nach Villach will, lasse ich mich zur Bushaltestelle bringen, beim Heimweg wird man auch etwas später noch abgeholt. Als Mitglied zahle ich 30 Euro pro Jahr, das gibt man gerne. Wir müssen froh sein, dass wir die Fahrer haben, sie verdienen damit ja nur einen kleinen Zusatzverdienst. Auch die Jugend nutzt das Go-Mobil, etwa nach einem Kirchtag oder nach einem Ball – so kommt man sicher nach Hause. Wir hoffen, dass es so bleibt. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Fahrer dafür melden.

- Christa Melcher
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Christa Melcher, Nutzerin in St. Jakob: Ich war hier in Kanin der erste Fahrgast, schon am ersten Tag habe ich das Go-Mobil genutzt, 20 Jahre ist das jetzt her. Selbst hatten wir nie ein Auto und unter der Woche kann mich niemand fahren. Ein- bis zweimal pro Woche fahre ich damit zum Einkaufen, die Fahrer sind immer sehr nett – sie helfen auch beim Einräumen der Sachen, die ich gekauft habe, und bringen sie bis zur Haustüre. Ohne das Go-Mobil könnte ich immer erst samstags mit meinem Sohn einkaufen gehen, das wäre furchtbar. Wenn ich einen Arzttermin habe, gebe ich früh genug Bescheid, das klappt super. Auch Jugendliche, die eine Lehrstelle in Rosegg haben, fahren mit dem Go-Mobil, das „Go“ ist in unserer Gemeinde voll ausgelastet.

- Das Go-Mobil-Team in St. Jakob.
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Franz Inzko (rechts im Bild), Obmann Go-Mobil St. Jakob: Nach einigen Jahren in Deutschland bin ich wieder nach Hause gekommen, da ich viel mit Autos zu tun hatte, hat man mich damals, 2013, gefragt, ob ich Obmann sein will. Für mich war klar, ich mach das, weil es eine soziale Geschichte ist und es ist wichtig, dass die Leute von A nach B kommen. Im Jahr fahren wir an die 15.000 Aufträge und sind ständig auf der Suche nach Fahrern. Der Job ist ein wichtiger, wenn er auch nicht besonders gut bezahlt wird – es ist ein halbes Ehrenamt.





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