Auf den Pfaden der Biene

Die Bienen standen in Paternion schon immer hoch im Kurs. Bereits 1896 wurde der Bienenzuchtverein gegründet und noch immer sorgen 38 Imker im Verein dafür, dass es ihren Bienen gut geht und die jedes Jahr wieder Honig produzieren.

PATERNION/FEISTRITZ. Günter Steiner, Obmann der Bienenzüchter in Paternion und Feistritz, weiß um die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Haltung von Honigbienen. "Obwohl die Bienenart Carnica, die wir züchten, besonders widerstandsfähg ist, kommt es immer wieder zu Fällen von Faulbrut oder anderen Krankheiten", bedauert der Experte.

Doch auch das Wetter und andere Natureinflüsse spielen in Bezug auf Zucht und Ertrag eine nicht unerhebliche Rolle. Durch Erfahrungsaustausch, aber auch durch Veterinärmaßnahmen finden die Imker immer wieder Rat und Unterstützung im Verein.

Hoher Altersdurchschnitt

Aber auch Erfahrungsjahre kommen bei den Bienenzüchtern zusammen, denn das Durchschnittsalter liegt derzeit bei über 61 Jahren. Das jüngste Mitglied ist 26 Jahre, das älteste 92 Jahre. Unter den 38 Mitgliedern sind auch sechs Frauen. Das Vereinsleben der Honigexperten stand während der Pandemie fast vollständig still – wie bei vielen Vereinen. Erst jetzt finden wieder Treffen, unter anderem gibt es regelmäßige Stammtisch-Abende, statt. Bei Fachgesprächen sind auch oft die sehr niedrigen Erträge der letzten Jahre ein Thema. "Je nach Anzahl der Bienenvölker war es schon so, dass ein Imker nicht einmal seine gesamte Familie gut mit Honig versorgen konnte, geschweige denn Freunde", erinnert sich Günter Steiner bedauernd. Das Arbeitspensum, das geleistet werden muss, hängt nur in geringem Maß vom Ertrag ab. Vielmehr bleibt zum Beispiel der regelmäßige Pflegeaufwand für die Bienen bzw. die Bienenstöcke immer gleich.

Nur geringe Erträge

Nicht zuletzt deshalb hat der eine oder andere Hobbyimker die Bienenzucht in den letzten Jahren auch aufgegeben. Wenn es genug Honig gibt, kommt zur Produktion die Selbstvermarktung der Honiggläser hinzu – ein Ausgleich für die persönliche Arbeit. Steiner selbst weiß, wovon er spricht. Als Pensionist hat er inzwischen mehr Zeit für seine Bienen und nennt 18 Stöcke sein Eigen. "Obwohl die Carnica-Biene als sehr friedfertig gilt, kommt es doch immer wieder vor, dass man als Imker und Eindringling mal gestochen wird", berichtet der Obmann. "Gerade beim Entfernen der Rahmen passiert das immer wieder, weil die Bienen sich bedroht fühlen und dann stechen."

Eigener Bienenlehrpfad

Etwas ganz Besonderes ist auch ein Bienen-Lehrpfard, den der Verein 2015 mit Unterstützung der Marktgemeinde Paternion ins Leben rief. Zwölf Tafeln erklären das Leben und die Arbeit der Bienen. Bei Wandertagen ist das auch für Schulklassen immer wieder ein Erlebnis. Aber auch Familien mit Kindern finden den ausgeschilderten Weg von Rubland aus.