Aus Afritz, Rosegg, Bleiberg und Arnoldstein

Kulturträger blicken auf die Zukunft

Am 6. Dezember ist der Welttag der Chöre. Das hat MeinBezirk.at zum Anlass genommen, Chöre aus unserer Region vor den Vorhang zu holen und mit ihnen über ihre aktuelle Situation zu sprechen.

Für den "Welttag der Chöre" haben wir vier Vereine aus der Region zum Interview gebeten und mit ihnen über die aktuellen Herausforderungen und die Bedeutung der einzelnen Vereine gesprochen. 

Männergesangsverein Afritz am See

Seit dem Jahr 1919 gibt es den Männergesangsverein in der Gemeinde Afritz am See. Aufgrund der 27 Mitglieder des Vereins hat dieser aktuell keinen Mitgliedermangel. „In Zeiten wie diesen ist das ein großes Privileg. Neben der Musik zeichnen wir uns auch durch den ungemein starken Zusammenhalt aus. Wir sind eine große Chorfamilie", so Obmann Ingolf Kaiser. Nur so war es dem MGV Afritz am See möglich die Herausforderungen der letzten 104 Jahre erfolgreich zu meistern. Zudem begrüßte der Verein im heurigen Jahr gleich drei neue Sänger und auch die Chorleitung ist abgesichert. Auch der Chor aus Afritz steht für die Pflege und den Erhalt der Traditionen. „Nicht nur das wir musikalisch versuchen die Traditionen an die jüngeren Generationen weiterzugeben, auch durch unser reges Vereinsleben im Ort sind wir ein wichtiger Teil der Gemeinde.“ Warum die Teilnahme an einem Chor schön und wichtig ist, weiß der Obmann genau. „Quer durch die Generationen eint alle die Freude am Singen und das macht uns aus.“

Gemischter Chor Rosegg

Den Chor aus Rosegg gibt es mittlerweile schon seit dem Jahr 1950. „Wir freuen uns aktuell sehr, dass wir das Interesse mehrerer neuer Sänger wecken konnten, und hoffen, dass uns das auch erhalten bleibt", so Obmann Erich Sobe. Die Herausforderungen für die Zukunft spürt aber auch der Verein aus Rosegg. „Ich glaube, unsere Herausforderungen decken sich mit denen vieler anderer, lange bestehender Chöre in unserer Region. Solche Chöre sind Generationenprojekte, die nur mit ausreichend Nachwuchs über Jahrzehnte bestehen bleiben können. So bleibt nicht nur die Suche nach neuen Sängern, sondern auch nach der Vereinsführung, insbesondere der Chorleitung.“ Die Chöre sind wesentlich mehr als nur „kleine Vereine“ in einer Gemeinde. „Wir sind Kulturträger in einer kleinen, sehr gut vernetzen Gemeinde. Daher ist es uns gerade innerhalb unserer Heimatgemeinde ein Anliegen, da zu sein, wenn man uns braucht.“

Grenzlandchor Arnoldstein

Der Chor aus Arnoldstein zählt aktuell 30 Mitglieder und wurde im Jahr 1947 gegründet. „Wir sind gut aufgestellt und sind auch aktuell nicht aktiv auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Natürlich merken auch wir, dass der Nachwuchs beziehungsweise junge Sänger oftmals ausbleiben. Häufig ist es schwierig, zu uns zu kommen, wenn die Eltern nicht schon Kontakt zu uns haben oder Mitglied sind. Bei uns kommt auch dazu, dass wir viel unterwegs sind, und da möchte sich nicht jeder sofort binden", so Chorleiterin Hedi Preissegger. Mitglied in einem Chor zu sein, hat für sie nur Vorteile. „Das Zusammengehörigkeitsgefühl und die enge Freundschaft sind schon etwas Besonderes. Das gemeinsame Singen befreit und macht dazu noch großen Spaß. Für mich ist es die Gemeinschaft, auf die man sich einfach verlassen kann und die immer für einen einsteht. Das macht auch unseren Chor so unverwechselbar.“

Bergmännischer Gesangsverein Bleiberg-Kreuth

Der Gesangsverein aus Bleiberg blickt auf ein langes Bestehen zurück. „Seit dem Jahr 1883 ist der Verein aktiv und wir sind aktuell um die 20 Sänger. Natürlich würden auch wir uns wünschen, unseren Bestand aufzustocken und vor allem die jungen Menschen zum Mitmachen zu animieren. Das ist aber nicht immer so einfach, da die jungen Leute schulisch oder beruflich stark eingebunden und auch viel unterwegs sind", Chorleitung Norbert Lipautz. Um das Interesse der jüngeren Generation zu wecken, würde sich Lipautz die stärkere Einbindung der Musik im schulischen Alltag wünschen. „In den Schulen müsste einfach mehr gesungen und sich intensiver mit den Chören aus den Regionen auseinandergesetzt werden.“ Als Mitglied eines Gesangsvereins wie in Bleiberg bekommen Neulinge nicht nur die Möglichkeit, Teil einer Gemeinschaft zu sein und sich der Musik hinzugeben, sondern auch nicht alltägliche Momente zu erleben.