Die Weichen sind gestellt

Paternion am Weg zur Energiegemeinschaft

Paternion befindet sich auf der Zielgeraden, was die Errichtung von Energiegemeinschaften anbelangt.

PATERNION. Gerade befindet sich die Gemeinde Paternion in Gesprächen, in welcher Form Energiegemeinschaften zeitnah umgesetzt werden können. "Erst haben wir an einen Verein gedacht, wovon uns aber schnell abgeraten wurde. Vielerorts läuft es auf Vereinsbasis gut, aber für Paternion wäre das nicht die richtige Konstruktion", verrät Bürgermeister Manuel Müller (SPÖ), der den Genossenschaftsgedanken ins Spiel bringt: "Die Raiffeisen ist diesbezüglich bereits auf uns zugekommen und wir befinden uns im Prüfmodus für passende Varianten. Auf jeden Fall wollen wir unabhängig bleiben und vorhandene Alternativenergie immer stärker mit einbauen. Wir haben kurz vor Ostern eine weitere PV-Anlage ans Netz genommen und befinden uns auf einem Autarkiegrad von 50 Prozent. Das ist absolut positiv!"

Schwankende Energiepreise

Weil uns schwankende Energiepreise aller Voraussicht nach auch in Zukunft begleiten werden, sei es ein positiver Aspekt, wenn man die Energie, die man selbst produziert, auch selbst für sich verwenden kann. Müller: "Deshalb suchen wir jetzt auf Hochtouren nach dem passenden Rechtskonstrukt. Bis zum Sommer soll das alles auf Schiene sein!"

Weiterer Zusammenschluss?

In einem ersten Schritt konzentriert sich die Gemeinde Paternion in Bezug auf Energiegemeinschaften auf die Energiequellen auf den eigenen Kommunalgebäuden. "Wir haben Wasserkraft und Sonnenenergie. Ich weiß, dass auch unsere Nachbargemeinden am selben Rad drehen. Es kann gut sein, dass es auch weitere Zusammenarbeiten geben wird. Die Arbeitsgemeinschaft KEM Unteres Drautal besteht aus fünf Gemeinden. Möglich, dass sich die Arbeitsgemeinschaft auch bald auf eine Energiegemeinschaft ausweitet. Wir alle haben dasselbe Ziel im Visier!"

"Bald geht es los"

Bis vor kurzem war Horst Eizinger als KEM-Manager der Region Unteres Drautal in Amt und Würden. Seit März dieses Jahres setzt Katja Steinhauser den positiven Weg der vergangenen Jahre zu fünf klimafitten Gemeinden mit voller Kraft fort. "Die Vorbereitungen zu Energiegemeinschaften in Paternion haben schon vor meiner KEM-Phase begonnen. Anfang des Jahres hat die Gemeinde beschlossen, das Ganze aktiv in Angriff zu nehmen. Weil ein günstiger Stromtarif jetzt ausläuft, ist es ein klares "To-do", dass Energiegemeinschaften ins Leben gerufen und zusammengeschlossen werden. Es bedarf eigentlich nur noch kleiner Schritte, damit das Ganze in die Tat umgesetzt wird!"

Was ist das überhaupt?

Kurz zusammengefasst ist eine Energiegemeinschaft ein Zusammenschluss von ein oder mehreren Gesellschaftern. Steinhauser: "Egal ob Verein, Genossenschaft oder Einzelpersonen. Wichtig ist, dass es immer einen Verantwortlichen gibt, einen Betreiber, der für die Anlagen verantwortlich ist."

Zeitplan für Paternion

Wann es in Paternion tatsächlich so weit sein wird, kann Steinhauser noch nicht festlegen: "Das ist immer ein Politikum. Ich weiß aus der KEM Weiterführungsphase, dass wir allerspätestens nächstes Jahr im Frühsommer so weit sein müssen. Bis dahin müssen alle Maßnahmen erledigt sein!" Steinhauser: "Weil Paternion 2.160 Sonnenstunden hat, ist der private Speicher schnell voll. Wenn die Netzgebühr teuer ist, ist das ein Problem. Da kann man viel optimieren. Auch Wasserkraft und Wind werden immer mehr Thema!"