Neues Sicherheitsforum "Sucht"
"Dealern die Kunden wegnehmen"

Rudolf Stiff, Klaus Innerwinkler, Gert Klösch, Valentin Blaschitz, Günther Kazianka (von links)
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Gemeinsam wollen Institutionen sich in Völkermarkt der Drogen-Problematik annehmen. VÖLKERMARKT. Unabhängig von der heuer dramatischen Zahl an Drogentoten in Kärnten und der allgemeinen Suchtgift-Problematik, haben sich in Völkermarkt Polizei, Bezirkshauptmannschaft und Stadtgemeinde zusammengetan, um gemeinsam Maßnahmen gegen Drogenmissbrauch zu ergreifen. "Das Konzept für dieses Sicherheitsforum liegt schon länger am Tisch. Während auf andere Bezirke durch die aktuelle Situation viele Aufgaben zukommen, haben wir den Vorteil, dass wir schon seit Jahren aktiv sind", erklärt Bezirkspolizeikommandant Klaus Innerwinkler.

Island als Beispiel

Das Forum orientiert sich an einem Modell aus Island. Bei den Gesprächen sind erstmals auch Apotheker vertreten, die als letztes Glied in der Kette die Substitutionsmittel ausgeben und so einen weiteren Aspekt in das Thema einbringen. Mittlerweile haben sich vier Arbeitsgruppen gebildet, die Bildung von weiteren Gruppen ist nicht ausgeschlossen.

Erste Maßnahmen

Als eine der ersten Maßnahmen gibt es im Jänner 2019 in der Neuen Burg in Völkermarkt. Eine Veranstaltung richtet sich an zehn- bis 14-Jährige, eine zweite an Eltern und Lehrer. "Zehn bis 14 Jahre ist das Einstiegsalter in den Suchtgift-Missbrauch. Die Prävention muss jedoch schon viel früher im Kindergarten ansetzen", sagt der Leiter des Kriminalreferates, Rudolf Stiff.

Der Kern ist die Familie

Bürgermeister Valentin Blaschitz betont, dass die Thematik alle fordert: "Wir können aber nur begleiten, die Verantwortung liegt in den Familien." So sieht es auch Bezirkshauptmann Gert Klösch: "Wir können helfen, aber kein funktionierendes Familiensystem ersetzen. Wenn wir als Sicherheits- und Gesundheitsbehörde und Jugendamt zum Einsatz kommen, brennt meist schon der Hut."

Einfache Mittel

Der Präventionsbeamte Günther Kazianka will eine Linie für den ganzen Bezirk Völkermarkt und erklärt, dass das Modell aus Island mit der Vermittlung von einfachen Maßnahmen erfolgreich ist: "Dazu zählen ein gemeinsames Essen mit der Familie, eine sinnvolle Freizeitgestaltung und ein strenges Jugendschutzgesetz."

Strengere Strafen

Für strengerer Strafen plädiert Kriminalreferent Stiff: "Bedingte Strafen tun Dealern nicht weh. Ausländische Straftäter gehören sofort abgeschoben." Wobei es eine grundlegende Intention des Forums ist, nicht die Dealer dingfest zu machen, sondern ihnen durch gezielte gemeinsame Maßnahmen die Konsumenten wegzunehmen. 

"Mühsamer Weg"

Dass es ein "mühsamer Weg" wird, wie Blaschitz es ausdrückt, darüber sind sich alle Beteiligten im Klaren. "Gemeinsam werden wir aber viel weiterbringen", ist sich Klösch sicher. Manche Maßnahmen werden auch nicht sofort Früchte tragen. "Vor allem Projekte in Schulen muss man über einen längeren Zeitraum von fünf Jahren oder mehr sehen", so Innerwinkler.
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Zur Sache:

Im Rahmen des Forums haben sich Arbeitsgruppen zu den Themen Substitution und Sucht, Gesetz, Politik und Sport sowie Schule gebildet.

Rudolf Stiff, Klaus Innerwinkler, Gert Klösch, Valentin Blaschitz, Günther Kazianka (von links)
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