Bezirk Völkermarkt

Die Pollensaison hat begonnen

Für Allergiker beginnt wieder die Zeit der Achtsamkeit. Facharzt, Allgemeinmedizinerin und Apotheker geben Rat.

BEZIRK VÖLKERMARKT. „Der Klimawandel und die einhergehenden deutlich zu warmen Temperaturen zu Jahresbeginn sorgen bei Pollenallergikern für stärkere Belastung. Die Pflanzenwelt passt sich an die veränderten Gegebenheiten an und somit geben derzeit Erle, Hasel und auch schon die Esche eine hohe Konzentration an Pollen an den Wind ab“, berichtet Facharzt Markus Hohensinn. Für Allergiker, die unter vermehrtem Niesreiz, Augenjucken, Halskratzen, verstopfter Nase oder an Rhinitis leiden, kann dies sehr belastend sein.

Was Allergiker tun können

Über die auslösenden Allergene wissen die Allergiker aber in den meisten Fällen Bescheid. Trotzdem sollte ein Blick in den Pollenflugkalender geworfen werden. „Zu den Auslösern von ganzjährigen Beschwerden zählen die Hausstaubmilben“, so Hohensinn. Für tagesaktuelle Informationen empfiehlt Hohensinn die App des Pollenwarndienstes, bei der man seine Postleitzahl eingibt und die aktuell blühenden Allergene abrufen kann. Mithilfe der Pollenwarn-App lassen sich Gartenarbeit und Parkspaziergänge leichter planen.

Behandlungsmöglichkeiten

„Zuerst sollten Personen mit vermuteter Allergie ärztlich vorstellig werden. Hinweise auf allergische Symptome der oberen Atemwege sind saisonales Nasenlaufen beziehungsweise verstopfte Nase, Niesreiz, Augenjucken, Halskratzen. Auch können die Bronchien mitbetroffen sein, hier merken die Patienten dann Reizhusten und Engegefühl beim Atmen, welches zum Beispiel bei Gartenarbeiten zunimmt“, berichtet Facharzt Hohensinn.

Säulen der Allergietherapie

Die erste Säule beinhaltet sie Allergenvermeidung. Bei der zweiten Säule wird eine symptomatische Therapie, anhand von Allergietabletten, Kortisonspray oder Augentropfen durchgeführt. Bei der dritten Säule findet eine Allergen-spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) statt. „Die Ziele der Immuntherapie, nämlich anhaltende Toleranzentwicklung, weniger Allergiesymptome, geringerer Medikamentenbedarf sowie ein positiver Einfluss auf den Krankheitsverlauf, werden durchwegs bei einem Großteil der Patienten erreicht."

Ansprechpartner

"Patienten kommen schon mit den klassischen Allergiesymptomen in die Hausarztpraxis", berichtet Ärztin Iris Schatz. Zuerst findet eine klinische Untersuchung statt, das heißt wenn die Nase rinnt oder das Auge juckt. Wenn es zur Jahreszeit passt, ist eine Allergieanamnese sehr wahrscheinlich. Ergänzend dazu wird auch ein Bluttest gemacht. "Patienten bekommen ihre erste Therapie verschrieben und die Symptome können so recht schnell gemildert werden", sagt Schatz. Hier kommen häufig pflanzliche Präparate zur Anwendung, so Schatz. Wichtig ist, dass die Wirkung erst mit entsprechender Vorlaufzeit eintritt.

Tipps vom Apotheker

„Neben der Allergenkarenz, also dem Versuch, nicht mit Pollen in Kontakt zu kommen, sind es Arzneien aus der Apotheke, die Allergikern das Leben erleichtern“, berichtet Apotheker Heinz Piskernik. Aufpassen sollte man bei Kreuzallergien. „So kann die Reaktion auf Birkenpollen durch gewisse Nahrungsmittel verschlimmert werden“, sagt Piskernik.