Es wird eine Umfrage kommen
Die Zweisprachigkeit in Südkärnten

Bernard Sadovnik unterstützt als Bürgermeister der Gemeinde Globasnitz die Erhebung des OGM-Instituts. | Foto: Privat
  • Bernard Sadovnik unterstützt als Bürgermeister der Gemeinde Globasnitz die Erhebung des OGM-Instituts.
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Das OGM-Institut wird im Auftrag des Bundeskanzleramts Befragungen in Südkärnten durchführen. Wir haben nachgefragt.

BEZIRK VÖLKERMARKT. Das OGM-Institut wird in nächster Zeit im Auftrag der Bundesregierung Befragungen im Raum Südkärnten durchführen. Wir haben nachgefragt.

Inhalt der Befragung

In erster Linie wird nach dem Sprachgebrauch im Raum Südkärnten gefragt. Also welche Sprache wird innerhalb der Familien, im Alltag oder auch bei der Arbeit gesprochen. Wie die Nutzung zweisprachiger Schulen aussieht und wie zufrieden man damit ist, ist auch ein Teil der Befragung. Gefragt wird auch nach der Stimmung im Lande, also ob das Zusammenleben zwischen den Bevölkerungsgruppen besser geworden ist oder nicht.

Teilnehmer der Studie

Die Einladung zum Ausfüllen der Fragebögen erhalten slowenisch- und deutschsprachige Leute in Südkärnten, aber auch EU-Bürger aus Slowenien. Der Fragebogen kann online in slowenischer oder deutscher Sprache ausgefüllt werden. Gestartet wird mit 600 Haushalten in Globasnitz, nach Ende des Probelaufs Mitte April können aber noch mehr Haushalte zur Teilnahme an der Befragung eingeladen werden.

Weiterentwicklung

Bis Mitte April dauert der Probelauf in Globasnitz, danach wird ausgewertet und dann entscheidet sich, wie viele Menschen in anderen Südkärntner Gemeinden noch zur Befragung eingeladen werden. Die Ergebnisse sollen die Basis für die Weiterentwicklung der Zweisprachigkeit in Kärnten sein, heißt es vom OGM-Institut, das die Befragung im Auftrag des Bundeskanzleramtes durchführt. Insgesamt könnten bei diesem Projekt bis zu 5.000 Einladungen versendet werden. Wie viele es schlussendlich sein werden, hängt eben vom Rücklauf und der Teilnahmebereitschaft der Bevölkerung ab.

Soll und Ist

Bernard Sadovnik ist nicht nur der Bürgermeister der "Pilotgemeinde", sondern war auch Volksgruppenbeirat für die slowenische Volksgruppe im Jahr 2021. In dieser Funktion ist es ihm einmal mehr ein Anliegen, eine Erhebung zur Zweisprachigkeit in Südkärnten zu unterstützen. "Diese Ist-Analyse ist sehr wichtig, um Verbesserungen zielgerichteter machen zu können. Natürlich ist ein Aspekt, die sprachliche Vielfalt zu erhalten. Ein weiterer wäre es, den Kindern vom Kindergarten weg Sprachen beizubringen. Das ist auch von wirtschaftlicher Bedeutung, weil Mehrsprachigkeit auch Jobs verschaffen kann. Wir haben bereits einen zweisprachigen Kindergarten und bieten dort jetzt auch Englisch an. Ab der dritten Klasse Volksschule können die Kinder Italienisch lernen. Trotzdem gilt es, das Angebot zu verbessern."

Verbesserung

Laut Sadovnik fehlt gerade im Kleinkinderziehungs-Bereich oft das Personal, um zweisprachig unterrichten beziehungsweise betreuen zu können. Hier sollte laut ihm der Ist-Stand erhoben werden, um das Angebot verbessern zu können. Der Volksgruppenbeirat, dem Sadovnik 2021 vorsaß, unterstützt die Erhebung neben dem Bundeskanzleramt. "Globasnitz ist als Erstes dran, weil ich die Erhebung auch als Bürgermeister unterstütze. Das Angebot gilt für alle in Südkärnten. Genau deshalb hoffe ich auf eine rege Teilnahme. Es hilft uns zu sehen, wo wir heute stehen und wo wir hin wollen", schließt Sadovnik ab.

Hand und Fuß

Johannes Klotz, Projektleiter beim OGM-Institut, sagt dazu: "OGM hat seit den 1990er-Jahren Untersuchungen über die kroatische Volksgruppe im Burgenland und die slowenische Volksgruppe in Kärnten durchgeführt und hat sich im Rahmen des Fördercalls 2021 zur Volksgruppenförderung des Bundeskanzleramts mit einem detaillierten Studienkonzept beworben. Die Studie wird unter Einbeziehung der akademischen Forschung und unter Begleitung des Volksgruppenbeirats durchgeführt. Mit der Studie werden erstmals seit 20 Jahren belastbare Daten zur demografischen Struktur und Entwicklung der Volksgruppe und zum Sprachgebrauch in Südkärnten vorliegen."

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