Eisenkappel-Vellach
In Eisenkappel werden "Froschklauber" gesucht

- Paula Micheuz war im letzten Jahr mit Kindern des Kindergartens auf ihrer Strecke in Eisenkappel unterwegs.
- Foto: Orasche
- hochgeladen von Simone Koller
Freiwillige Zaunbetreuer werden für die nahende Saison der Amphibienwanderung in Eisenkappel gesucht.
EISENKAPPEL-VELLACH. Bald machen sich die Amphibien wieder auf den Weg zu Laichgewässern, um ihre Eier abzulegen. Frösche und Kröten müssen dabei viele Hindernisse überwinden. Dabei ist jede helfende Hand gefragt. Seit 16 Jahren ist Paula Micheuz als Kröten-Retterin im Einsatz, jetzt wird jemand gesucht, der ihr bei dieser Aufgabe unter die Arme greift.
Viele Gefahren
Die größte Gefahrenquelle für die Amphibien ist der Straßentod, da die Kröten immer wieder von Fahrzeugen überrollt werden. Um dies zu verhindern, werden an rund 60 Straßenabschnitten in Kärnten jedes Jahr Schutzzäune aufgebaut und die Amphibien in Kübeln aufgefangen. "Die gefangenen Kröten werden täglich von ehrenamtlichen Helfern über die Straße getragen, damit sie ihre Wanderung außerhalb der Gefahrenzone fortsetzen können", erklärt Paula Micheuz. Sie ist entlang des Schutzzaunes an der Seeberg Straße im Bereich des Kurhotels in Eisenkappel im Einsatz.
Aufgaben eines Betreuers
Die Wanderung der Kröten dauert rund einen Monat. Da diese hauptsächlich in der Nacht unterwegs sind, kommen die Helfer bereits in den Morgenstunden zum Einsatz, wie Micheuz weiß: "Gegen sieben Uhr schleppe ich viele Kübel mit Amphibien über die Straße, das kann manchmal bis zu zwei Stunden dauern." Die Anzahl der Kröten variiert täglich und kann Höchstwerte von bis zu 200 Tieren erreichen.
"Manchmal wandern sie auch in die Tiefgarage des Gesundheitshotels", so Micheuz. Außerdem verläuft der Zaun heuer durch die Generalsanierung des Hotels anders: "Wir sind bemüht, den Schutzzaun trotzdem so gut wie möglich zu montieren. Von der Straßenverwaltung bekommen wir dabei Unterstützung." Im Vorjahr konnte die Zaunbetreuerin mehr als 2.900 Amphibien retten. Im Zeitraum von 1. März bis 17. April 2019 leistete sie insgesamt 56 ehrenamtliche Stunden. "Obwohl Frösche keine Tiere zum Kuscheln und Streicheln sind, gehören sie geschützt. Die Lebewesen sind vom Aussterben bedroht und die Artenvielfalt muss unbedingt erhalten bleiben."
Helfer gesucht
Um die Amphibien weiterhin zu schützen, sind die Gemeinde Eisenkappel-Vellach und der Arge Naturschutz nun auf der Suche nach weiteren freiwilligen Helfern, die Micheuz unter die Arme greifen. "Ich wäre sehr dankbar, wenn ich dabei Unterstützung erhalten würde", betont die Zaunbetreuerin. Neue Betreuer werden von der Arge Naturschutz eingeschult und fachlich begleitet. Am besten wären mehrere Personen, die sich bei der morgendlichen Zaunkontrolle abwechseln könnten. "Viele Menschen haben mit großen Berührungsängsten zu kämpfen, deswegen gibt es leider nur vereinzelt freiwillige Helfer", erklärt die Eisenkapplerin.
Interessierte können sich bei Paula Micheuz (0650/86 86 865) oder direkt bei der Arge Naturschutz melden (Telefon: 0463/32 96 66, E-Mail: office@arge-naturschutz.at).
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