Kurzer Anruf statt der Stornogebühr

Geldbußen für nicht wahrgenommene Tischreservierungen – die Wirtschaftskammer in der Steiermark zieht das in Erwägung und brachte auch unter den Wirten im Nachbarbundesland eine Diskussion ins Rollen. Die Restaurantbetreiber in Völkermarkt haben dazu unterschiedliche Ansichten, die WOCHE fragte nach.

Reservierungen als Service
Viele Gäste nutzen den Service und bestellen vor ihrem Restaurantbesuch einen Tisch.
Zum einen kann der Kunde sicher sein, dass er einen Platz bekommt, zum anderen hat der Wirt die Möglichkeit sich auf größere Tafeln vorzubereiten. Taucht der Gast einfach nicht auf, hat der Gastgeber neben dem Ärger, auch den finanziellen Schaden. Auch im Gasthaus „Altes Brauhaus“ in Völkermarkt sind schon des Öfteren Reservierungen unangekündigt geplatzt. „Es kommt zwar nicht oft vor, aber wenn doch, ist es natürlich ärgerlich“, sagt Wirt Herbert Apsner, „wir bleiben dann auf den Kosten sitzen“, ergänzt der Wirt.
Trotz freier Tische müssen sie andere Kundschaften wegschicken. Es passiert auch, dass 20 Personen angekündigt sind, aber nur zehn erscheinen. „Ich finde eine Stornogebühr gut, aber es wäre besser, wenn die Leute rechtzeitig absagen“, erklärt Susanna Apsner. Über nicht erscheinende Gäste müssen sich die Betreiber der Pizzeria Don Carlo nicht ärgern. Die beiden Wirte Carlo und Gertraud Calabro nehmen bei jeder Bestellung den Namen und die Telefonnummer der Leute auf.
Möglicherweise ist das auch der Grund, warum sie von ihren Gästen bis jetzt noch nie im Stich gelassen wurden.

Auch den Gast informieren
Die Kontaktdaten des Reservierenden haben noch einen weiteren Vorteil. „Gibt es im Restaurantbetrieb Probleme, können wir den Gast verständigen“, sagt Gertraud Calabro. Eine Gebühr würde ihre Kundschaft nur verärgern.

ZUR SACHE

Derzeit läuft die Diskussion über Stornogebühren für nicht eingehaltene Reservierungen.