Sichtungen von Großwild im Bezirk
Meister Petz geht auf Reisen
Franz Koschuttnig ist Bezirksjägermeister und wir haben ihn gefragt, wie man sich im im Wald verhalten soll.
VÖLKERMARKT. Es passiert selten, aber doch, dass auch in Unterkärnten Großwild unterwegs ist. Bezirksjägermeister Franz Koschuttnig erklärt ein paar Verhaltensweisen, die bei einem Zusammentreffen von Mensch und Wildtieren wichtig sind.
Erklärung
Unter Großwild versteht man besonders große und starke Wildtiere, unter anderem zählt der Bär dazu. Am 5. April dieses Jahres wurde im Raum Völkermarkt zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder ein Bär gesichtet. Bezirksjägermeister Franz Koschuttnig meint dazu: "Der Bär war nur auf der ,Durchreise'. Wir haben auch mehrere Kameras installiert, weil immer wieder Wildbewegung herrscht. Ab und zu ist auch mal Großwild dabei, aber meistens auf dem Durchzug."
Wichtiges Verhalten
"Ich persönlich hatte ein Erlebnis auf der Petzen. Eine Urlauberfamilie hat einen Bären gesichtet, ich bin eine Minute später dazugekommen. Der Schock war ihnen ins Gesicht geschrieben. Ich habe auch Erzählungen gehört, dass manche Leute sich ,groß und bemerkbar' machen. Wieder andere bleiben ganz still und hoffen, dass das Tier sie nicht entdeckt. Hier gibt es nicht den einen richtigen Weg, wie man reagieren sollte", meint Koschuttnig.
Beschützerinstinkt
Aus Nordamerika gibt es da diese Horror-Geschichten, wo Leute von Bärinnen angegriffen werden. Die Bärin verteidigt doch nur ihren Welpen, das ist bei vielen anderen Tierarten gleich. Bei Bärinnen ist es zum Beispiel sehr gut, wenn sie einen nicht ,in den Wind' bekommen, einen also wittert. Auf keinen Fall sollte man seinen Hund auslassen, wenn man einem Bären über den Weg läuft", erzählt Koschuttnig.
Brut- und Setzzeit
In den meisten Bundesländern gilt ab Anfang März und in einigen Bundesländern für die Zeit vom 1. April bis zum 15. Juli die Anleinpflicht in der Brut- und Setzzeit. Viele Wildtiere wie Vögel, Hasen, Wildschweine bekommen im Frühjahr Nachwuchs. Rehe ab Mai.
Hunde anleinen
"Jagende Hunde können höchstgefährlich für trächtige Wildtiere und deren Nachwuchs werden. Auf Feld und Wiese sowie im Wald sollten Hunde immer angeleint sein. Weiters sollten die Waldwege nicht verlassen werden, brütende Vögel nicht gestört und Feldhasenkinder und Rehkitze in ihren Deckungen gelassen werden. Sie warten dort auf ihre Mütter, die sie an ihrem Geruch oder auch Rufen finden", schließt Koschuttnig ab.
Verhalten der Menschen
"Unsere Wildtiere brauchen einen vollständigen Lebensraum, der ist mit einer klassischen 4-Zimmer-Wohnung vergleichbar." Wohnzimmer für die Deckung, Schlafzimmer für die Paarung, Küche für die Äsung und Kinderzimmer für die Aufzucht. "Wie würde ein Mensch sich fühlen, wenn er nach Hause kommt und Wildfremde rennen laut durch sein Wohnzimmer?", sagt Koschuttnig. "Er würde ihnen ziemlich sicher sagen, wo die Grenzen sind und sie rauswerfen." Auch in der Natur gelten Regeln, die man beachten sollte.
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