Osterratschen in Edling
EDLING. Nach der Abendmahlmesse am Gründonnerstag, wo beim Gloria das letzte Mal die Glocken läuten, übernehmen bis zum Karsamstag in vielen Orten wieder die Kinder mit den Osterratschen das Zepter. So auch in Edling. Hier laufen die Kinder jedoch nicht nur einmal um die Kirche sondern ziehen auch durch den Ort und gehen von Haus zu Haus. "Geratscht wird am Gründonnerstag nach der Messe, dreimal am Karfreitag und um elf Uhr am Karsamstag", erklärt Organisatorin Maria Falej. Vor dem Beginn des Osterratschens treffen sich die Kinder mit den Begleitpersonen vor der Kirche in Edling, wo gemeinsam gebetet wird.
Am Karsamstag sagen die Kinder dann vor jedem Haus einen Spruch auf: "Wir ratschen und ratschen und bitten euch fein, legt uns etwas in das Körbchen hinein. Denn frohe Ostern, das wünschen wir gern, zur Auferstehung unseres Herrn".
"Mir macht es Spaß, mitzugehen. Wenn es sich ausgeht, bin ich an allen drei Tagen dabei", erklärt Anna.
Elena gefällt der Brauch auch aus einem anderem Grund: "Wenn mir vom vielen Osterratschen die Hände weh tun, brauche ich in der Schule nichts schreiben."
Vor allem gefallen allen beteiligten Kindern jedoch die Ausflüge, die vom Erlös des Osterratschens organisiert werden. "Wir waren schon zweimal auf der Petzen und einmal sind wir mit der MS Magdalena auf der Drau gefahren", sagt Falej.
Auch wenn für die Kinder der Spaß im Vordergrund steht, hat das Osterratschen einen ernsten Hintergrund. "Das Osterratschen steht für die Leidenszeit Jesu", erklärt Pfarrer Janez Tratar, "der Lärm der Ratschen symbolisiert den Lärm, die Schläge und die Gewalt der Soldaten, die Jesus misshandelt haben."
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