Viele Gemeinden ohne Flüchtlinge

Flüchtlingsreferentin Barbara Payer | Foto: KK
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VÖLKERMARKT. In einem WOCHE-Interview hatte Villachs Bürgermeister Günther Albel seinen Unmut über die europäische Flüchtlingspolitik geäußert. Nicht nur, dass Albel der gesamten Bundesregierung diesbezüglich Problemlösungs-Inkompetenz vorwarf, er forderte auch eine europaweite Quote für Asylwerber. Jeder Staat habe seinen Beitrag zu leisten. Und jede Gemeinde. Es ginge nicht an, dass die Mehrheit der Kärntner Kommunen sich nicht an der Beherbergung beteilige.
Die WOCHE nahm die Albel-Kritik zum Anlass, um den Status quo im Bezirk Völkermarkt zu erheben. Die aktuelle Aufteilungsquote des Landes Kärnten sieht für den Bezirk Völkermarkt 189 Flüchtlinge vor. Derzeit werden um 201 Flüchtlinge mehr versorgt, als vorgesehen.

Ungleiche Verteilung
Die Zahl der Asylwerber ist über die 13 Gemeinden ungleich verteilt. St. Kanzian (100 bis 120 Personen) und Eisenkappel (106 Personen) beherbergen, relativ gesehen, die meisten Asylwerber. Weiters sind in Diex und Bleiburg aktuell jeweils 56 Flüchtlinge untergebracht, in Eberndorf 45 und in Völkermarkt vier. In den restlichen sieben Gemeinden sind keine Asylwerber untergebracht.
Der geschäftsführende Bürgermeister von Bleiburg, Daniel Wriessnig (ÖVP) ist für eine gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge auf ganz Kärnten: "Das wäre fair. Wenn es überall einige Asylwerber gibt, ist es kein Thema."

Größere Akzeptanz

"Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in jenen Gemeinden, wo Flüchtlinge untergebracht sind, die Angst vor ihnen viel geringer ist, als anderswo", berichtet Bad Eisenkappels Amtsleiter Ferdinand Bevc, "die Akzeptanz ist größer, wo es welche gibt. Diese Menschen haben viel durchgemacht. Es geht keine Gefahr von ihnen aus."
Flüchtlingsreferentin Barbara Payer betont bezüglich der Verteilung, dass man bei der Inbetriebnahme von Quartieren auf Angebote aus der Bevölkerung angewiesen sei: "Wir können uns die Standorte daher nicht immer aussuchen. Je höher der Druck zur Unterbringung wird, desto schwieriger wird es auch, auf eine entsprechende Ausgewogenheit zu achten."

ZUR SACHE:

In Österreich sind die Bundesländer verpflichtet, eine von der Bundesregierung vorgegebene Quote zu erfüllen. Im Bezirk Völkermarkt sieht es so aus:
Bleiburg: 4.043 Einwohner, 56 Flüchtlinge (1,4 Prozent)
Diex: 790 Einwohner, 56 Flüchtlinge (7,1 Prozent)
Eberndorf: 5.845 Einwohner, 45 Flüchtlinge (0,8 Prozent)
Eisenkappel-Vellach: 2.407 Einwohner, 106 Flüchtlinge (4,4 Prozent)
Feistritz ob Bleiburg: keine Flüchtlinge
Gallizien: keine Flüchtlinge
Globasnitz: keine Flüchtlinge
Griffen: keine Flüchtlinge
Neuhaus: keine Flüchtlinge
Ruden: keine Flüchtlinge
St. Kanzian: 4.434 Einwohner, rund 110 Flüchtlinge (2,5 Prozent)
Sittersdorf: keine Flüchtlinge
Völkermarkt: 10.949 Einwohner, vier Flüchtlinge (0,04 Prozent)
Gesamtquote Bezirk: 0,9 %

Flüchtlingsreferentin Barbara Payer | Foto: KK
Der geschäftsführende Bürgermeister von Bleiburg: Daniel Wriessnig (ÖVP) | Foto: KK
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