Zivildiener dringend gesucht
Einrichtungen in ganz Kärnten haben im April noch viele freie Plätze. Rotes Kreuz in Völkermarkt hat alle Planstellen besetzt.
VÖLKERMARKT (vep, sj). Junge Männer helfen als Zivildiener in nahezu allen wesentlichen Lebensbereichen und sind damit eine wichtige Stütze für die Gesellschaft. Doch gerade jetzt, beim nächsten Turnuswechsel im April, tun sich in vielen Einrichtungen große Lücken auf, denn auffallend viele Plätze sind noch nicht besetzt.
Hälfte der Plätze noch frei
Klaus Pabautz vom Roten Kreuz, der für die Zivildiener-Zuteilung in ganz Kärnten zuständig ist, ortet ein ungebrochenes Interesse für den Zivildienst. "Aber im April fehlen uns die Schüler, die noch nicht fertig sind. Und bei den Lehrlingen wissen wir je nach Branche nie, ob sich ein Abschluss noch vor April ausgeht, das ist leider unkalkulierbar."
Beim Roten Kreuz ist die Situation besonders gravierend: Kärntenweit sind es 70 Zivildienstplätze, davon sind mehr als die Hälfte – 41 Plätze – noch nicht besetzt.
Völkermarkt ist voll
Konkret im Bezirk Völkermarkt muss sich das Rote Kreuz aber auch im April keine Sorgen um Zivildiener machen. "Wir bekommen mit 1. April fünf Zivildiener, somit sind alle Planstellen besetzt", erklärt Bezirksgeschäftsführer Gerhard Koller. Auch die weiteren Starttermine im August, September und November 2017 sind bereits voll. "Für Jänner 2018 haben wir wieder freie Plätze", ergänzt Koller.
Caritas und Krankenhaus
"Im April haben wir – im Gegensatz zu den anderen Eintrittsmöglichkeiten im August und Dezember – das Problem, dass die Schüler ihren Abschluss noch nicht haben", sagt Verena Petzner, die bei der Caritas für die Zivildiener zuständig ist. Pro Jahr vergibt die Caritas 78 Plätze, 45 sind derzeit besetzt.
Im Klinikum Klagenfurt war Walter Pretis schon verzweifelt: "Wir nehmen im April sieben Zivildiener auf, sechs Plätze sind noch frei." Bis dato hatte das Klinikum nur ein einziges Mal vor zehn Jahren Probleme mit der Nachbesetzung. "Ich weiß nicht, woran das heuer liegt, vielleicht ist ein geburtenschwacher Jahrgang der Grund", mutmaßt Pretis. Noch nie habe die Zivildienstagentur zentral von Wien aus Zivildiener zuweisen müssen, jetzt sei es aber erstmals der Fall. Aber so seien die sechs Plätze wenigstens besetzt.
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