WKO Völkermarkt

25 Jahre zurück – Wirtschaftskammer reflektiert

Reinhold Janesch ist Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Völkermarkt. Er sprach mit uns über die Entwicklungen im Bezirk in den vergangenen 25 Jahren.

BEZIRK VÖLKERMARKT. "Es begann mit dem Start für den Gewerbepark in Völkermarkt. Günther Domenig errichtete das Verwaltungsgebäude und angrenzende Produktionshallen und schuf somit eine ,Gehschule‘ für Jungunternehmer. Das war ein wichtiger Schritt für uns, um Völkermarkt als wichtigen Wirtschaftsstandort zu etablieren", erzählt Reinhold Janesch, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer. Weiter ging es laut ihm mit dem Lückenschluss der A2 Südautobahn, was die Wirtschaft ebenfalls belebte. "Speziell in der Regionalentwicklung hat sich in den letzten 25 Jahren viel getan. Der Verein zur Regionalentwicklung Südkärnten wurde gegründet und die Gemeinden haben mit Unterstützung der EU eine nachhaltige Regionalentwicklung gestartet", meint Janesch.

Koralmbahn

Um den baltisch-adriatischen Korridor in Europa zu stärken, wurde mit dem Bau der Koralmbahn begonnen. So sollte die Region den Anschluss an das internationale Schienennetz erhalten. Laut Janesch würden so neue Entwicklungsmöglichkeiten entlang der neuen Achse zwischen Klagenfurt und Graz entstehen. Hier sei es wichtig, an die Region zu denken und die vollen Möglichkeiten auszuschöpfen. Bereits 2026 sollen die ersten Fahrgäste mit der Koralmbahn fahren können. 130 Kilometer neue Strecke, davon 47 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen gehören zu diesem Mammut-Projekt. Nach der Fertigstellung wird der Koralmtunnel der sechstlängste Eisenbahntunnel der Welt sein. 1999 wurde mit dem Bau begonnen und 2007 wurde das erste Teilstück zwischen Graz, Feldkirchen und Werndorf in Betrieb genommen.

Alles neu

Im Jahr 2001 wurde der Völkermarkter Hauptplatz nach den Plänen von Architekt Herfried Peyker neu gestaltet und umgebaut, um so neue Impulse für die Innenstadt zu setzen. Weiters wurde von den Gemeinden Völkermarkt, Griffen und Diex der erste interkommunale Gewerbepark Kärntens errichtet. So wurde die wirtschaftliche Entwicklung Unterkärntens ebenfalls vorangetrieben. Als Zielgruppe werden Unternehmen angesprochen, die regional oder örtlich produzieren und somit auch langfristige Arbeitsplätze in der Region schaffen. Auch das City Center in der Umfahrungsstraße wurde 2001 errichtet und immer weiter ausgebaut. Laut Janesch sei es wichtig, immer neue Impulse zu setzen und mit der Zeit zu gehen, um die Wirtschaft in Schwung zu halten.

Immer weiter

Franz Skuk wurde 2017 mit dem ersten Regionalitätspreis ausgezeichnet. Der "Petzen-Retter" setzt seitdem seine Visionen um, um den Unterkärntner Hausberg attraktiver zu machen. Im Jahr 2021 wurde das Panoramagasthaus, das gerade errichtet wird, auf der Petzen der Presse vorgestellt. Es werden also immer weitere Maßnahmen ergriffen, um die Petzen ganzjährig attraktiv zu machen. Ein weiterer großer Punkt ist der Breitbandausbau der Unterkärntner Gemeinden. Im Jahr 2021 wurde damit begonnen, vor allem im ländlichen Raum das Breitbandnetz auszubauen. So will man eine Chancengleichheit für urbanen und ländlichen Raum herstellen und die Region weiterhin attraktiver machen. Laut Janesch sei dies auch wichtig für die Zukunft, da der ländliche Raum nicht in den Hintergrund rücken dürfe, was mit der Initiative des Ausbaus des Breitbandnetzes unter anderem verhindert wird.

Ausblick

"Die Erhaltung der Lebensqualität im ländlichen Raum sollte oberstes Ziel sein. Neben Risiken und Chancen, die sich aus dem Klimawandel ergeben, sollten neue Ideen in der Nutzung und Gewinnung natürlicher Energieressourcen umgesetzt werden. Hier gibt es bereits die ersten Initiativen, um in den Gemeinden auf erneuerbare Energien umzusteigen. Auch vom Land und der EU gibt es viele Förderungen, um auf nachhaltigere Energiequellen umzusteigen. Wir wollen das Klimaziel erreichen und mit Förderungen und Hilfen wird dies noch attraktiver gemacht. Es sollte auch weiterhin darauf geachtet werden, Unternehmen in die Region zu holen und Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. Außerdem sollte der Lebensmittelpunkt Völkermarkt weiterhin attraktiv gemacht werden. Die Koralmbahn als herausragende Infrastruktur wird in der Region in den folgenden Jahrzehnten der Impulsgeber für Wirtschaft, Tourismus, Bildung und Mobilität sein", sagt Reinhold Janesch abschließend.