Frauen am Arbeitsmarkt
Familie und Beruf vereinen können
Der Wiedereinstieg in den Beruf ist für viele Frauen nicht einfach. Es gibt aber Möglichkeiten, dass es klappt.
BEZIRK VÖLKERMARKT. Im Bezirk Völkermarkt sind rund 700 Frauen auf Jobsuche, davon circa 108 Wiedereinsteigerinnen, 140, die sich in Schulungen befinden und 57, die bereits eine Einstellungszusage haben. Der Großteil der Frauen kann lediglich einen Pflichtschulabschluss oder einen Lehrabschluss vorweisen. „Der Lehrabschluss wurde meist in Frauenberufen wie Büro, Einzelhandel oder Gastronomie absolviert“, sagt Angelika Schleschitz-Newart, Geschäftsstellenleiterin des Arbeitsmarktservice Völkermarkt.
Nachteile am Arbeitsmarkt
Trotzdem ist die Arbeitslosigkeit in diesen drei Branchen sehr hoch. Klassische Bürojobs, wie man sie kennt, werden zurzeit nur sehr wenige angeboten. „Im Handel gibt es sehr viele offene Stellen, hier können allerdings die Arbeitszeiten zur Herausforderung werden, so Schleschitz-Newart. Nachteile der Frauen sind einerseits die fehlenden Betreuungsplätze sowie die fehlende Flexibilität bei den Arbeitszeiten. „Frauen mit Betreuungspflichten sind meist an die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen gebunden und nicht jede Frau hat die Möglichkeit auf Großeltern oder Partner zurückzugreifen“, so die Geschäftsstellenleiterin.
Beruf und Familie managen
Eine weitere Herausforderung ist auch die Betreuung während der Ferienzeit. „Die Suche nach einem passenden Job, wo die Vereinbarkeit mit Beruf und Familie übereinstimmen, dauert bei Frauen meist etwas länger“, sagt Schleschitz-Newart. Bringt man die Herausforderung Arbeit und Familie unter einen Hut, so wechseln Frauen seltener die Arbeit.
FIT-Förderprogramm
Ein seit Jahren bereits erfolgreiches Förderprogramm des Arbeitsmarktservice ist das FIT-Programm (Frauen in Handwerk und Technik) um Frauen den Einstieg in technische Berufe zu ermöglichen. Frauen werden hier über die ganze Zeit der Orientierung und Ausbildung begleitet. „Im vergangenen Jahr 2023 haben das FIT-Programm 23 Mädchen und Frauen im Bezirk Völkermarkt in Anspruch genommen“, ergänzt Schleschitz-Newart.
Schwerpunkte
Für das kommende Jahr 2024 gehört das FIT-Programm zu den Schwerpunkten. Das Interesse an technischen Berufen soll weiter gesteigert werden. Im Bereich Technik, Handwerk und Digitalisierung gibt es für Frauen viele Möglichkeiten (Programmierung, CNC, Kunststofftechnik, Maler und Anstreicher, Tischler, KFZ-Technik ...). „Diese sind nicht immer mit schweren körperlichen Tätigkeiten verbunden wie zum Beispiel KFZ-Mechaniker oder Maler und Anstreicher“, berichtet Schleschitz-Newart.
Betreuungspflichten
Für Frauen mit Betreuungspflichten sowie Frauen, die wieder berufstätig werden wollen, ist es wichtig, sich schon frühzeitig um die Kinderbetreuung zu kümmern, aber auch passende Beratungen in Anspruch zu nehmen, wenn sie benötigt wird. Das AMS arbeitet hier eng mit der WIFF Frauen- und Familienberatung, dem Frauenberufszentrum und der Arbeiterkammer Völkermarkt zusammen.
Unterstützung für Frauen
Beim AMS Völkermarkt stehen zwei Beraterinnen speziell für Wiedereinsteigerinnen zur Seite. „Sollten Frauen Informationen oder eine Beratung benötigen, sind sie im Arbeitsmarktservice Völkermarkt bei unseren Wiedereinsteigerinnen-Beraterinnen jederzeit herzlich willkommen“, so Schleschitz Newart.
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