Besuch der Gedenkstätte Mauthausen

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Am Donnerstag, den 19. Mai 2016, unternahmen die Schülerinnen und Schüler aller
4. Klassen eine Exkursion zur Gedenkstätte Mauthausen. Ziel unserer alljährlichen Besuche des ehemaligen Konzentrationslagers ist es, die jungen Menschen nicht nur über die an diesem Ort begangenen Verbrechen zu informieren, sie sollen auch Einsichten gewinnen in die sozialen und psychischen Mechanismen der Konzentrationslager im Speziellen sowie der Gesellschaft von damals im Besonderen. Die Erfahrungen und Eindrücke vor Ort sollen Anstoß sein zu historischem Lernen durch Empathie und kritisches Nachdenken.
Der Besuch der Gedenkstätte Mauthausen war eine Erfahrung, die in den Schülerinnen und Schülern eine große emotionale Betroffenheit hervorrief, sie berührte und beeindruckte.
Im Rahmen der Nachbereitung wurden sie aufgefordert, ihre Reflexion dieses Tages wiederzugeben. Im Folgenden nun einige Beispiele für die stattgefundene Auseinandersetzung.
(Gerhild Moritz-Schloffer)

Was hat dich besonders beeindruckt bzw. besonders berührt?
Schon die erste Station unserer Tour ist erschreckend – ein Fußballplatz. Für die Wächter, um an Sonntagen fröhlich ein Match gegen andere KZ-Wächter zu spielen! Wir gehen in die Baracken – unvorstellbar, wie hier so viele Menschen wohnen mussten, zusammengepfercht, wie Hühner, zu viert im Bett. Unser Guide gibt uns sehr viele Informationen über das hier Geschehene, es werden kaum Fragen gestellt, wir lassen seine Worte einfach auf uns wirken.
(Anna Katschnig, 4E)

Besonders berührt hat mich, dass die Häftlinge nach der Ankunft unter eiskaltem Wasser duschen mussten und ihnen auch eine Glatze geschnitten wurde. Ihre Uniform wurde selten gewaschen und sie selbst mussten unter unvorstellbar schlimmen Bedingungen leben.
(Melissa Simon, 4E)

Mich hat es schockiert, als ich im „Raum der Namen“ die zahllosen aufgelisteten Namen der Häftlinge, die im KZ Mauthausen starben, sah. Denn da ist mir erst richtig klar geworden, wie viele Menschen man damals grundlos umgebracht hat.
(Nathalie Klemen, 4D)

Ist es sinnvoll, in die Gedenkstätte Mauthausen zu fahren?
Ich finde es sehr sinnvoll, ins ehemalige KZ Mauthausen zu fahren, da die Schülerinnen und Schüler erfahren, was damals an diesem Ort wirklich passiert ist. Vielleicht gibt es ihnen auch eine neue Denkweise, wie die Zukunft nicht ausschauen soll.
(Anja Kucher, 4E)

Ja, es ist sinnvoll, denn es regt zum Nachdenken an und dazu, dass wir unser eigenes, sicheres Leben mehr schätzen.
(Anna Katschnig, 4E)

Ich finde es sehr sinnvoll, das ehemalige KZ Mauthausen zu besuchen, weil man dort nicht nur sieht, wie schlimm es den Häftlingen gegangen ist, sondern auch, wie böse Menschen sein können. Ich werde bestimmte Räume und Orte, die wir besichtigt haben, nie wieder vergessen und ich denke, dass ich auch noch meinen Enkeln von diesem Ort erzählen werde. Jeder sollte diese Stätte einmal in seinem Leben gesehen haben.
(Leonie Illgoutz, 4D)

Schülerberichte mit dem Titel „Ein Häftling erzählt“
Am 2.5.1944 wurde ich von deutschen Soldaten gefangen genommen und später von SS-Leuten ins Arbeitslager Mauthausen gebracht. Dort angekommen empfingen uns Männer mit Gummiknüppeln, Rasiermessern und Scheren. Wir mussten uns komplett ausziehen und danach hintereinander aufstellen. Ich fühlte mich entblößt und hatte großes Schamgefühl. Als ich an der Reihe war, wurde ich am ganzen Körper rasiert und ich bekam etwas in den Unterarm tätowiert. Es tat höllisch weh. Dann wurde ich in einen anderen Raum getrieben. Währenddessen betrachtete ich meinen tätowierten Arm. Ich war Häftling Nr. 2876.
Als nächstes wurden wir in einen Raum mit vielen Duschen getrieben. Es war eiskalt, also tat das warme Wasser sehr gut. Doch plötzlich kam ein Strahl eiskaltes Wasser und mir wurde kurz schwarz vor Augen. Das ging sicher zehn Mal so und am Ende war ich kurz vor einer Ohnmacht. Dann bekamen wir alle die gleiche, hässliche Kleidung und wurden Baracken zugeteilt. Es war schrecklich! In einer Baracke befanden sich weit mehr als hundert Menschen.
Schon nach kurzer Zeit mussten wir uns wieder aufstellen und wurden eine ewig lange Stiege hinuntergetrieben. Viele Häftlinge stürzten und standen nicht mehr auf. Ich hatte selbst zu kämpfen und hatte Angst, dass ich, wenn ich jemandem helfen würde, selbst umgebracht werden würde. Als wir unten ankamen, tat mir alles weh. Wir bekamen Spitzhacken, mussten große Steinbrocken aus dem Felsen herausschlagen und sie die Stufen wieder hinauf schleppen. Jede Stufe war ein Kampf. Alles tat mir weh, doch ich wusste, wenn ich stehen bleiben würde, wird mich der Wachmann schlagen.
Als es zu dämmern begann, bekamen wir ein geschmackloses Abendessen, das gerade einmal meinen Hunger milderte. Dann mussten wir in die Baracken, um zu schlafen. Im Morgengrauen begann ein neuer, schrecklicher Tag im KZ Mauthausen.
(Anna Grubelnik, 4A)

Als ich ankam, sah ich das KZ Mauthausen von außen. Mit der Größe von 40 Fußballfeldern wirkte es wie ein riesiger Gigant. Es roch nach Leichen und Blut. Als ich mit einer SS-Einheit an den Garderoben vorbei ging, hörte ich Schreie. Alle Gegenstände, die ich bei mir hatte, wurden mir weggenommen. Ich bekam einen gestreiften Anzug und eine Nummer. Von diesem Tag an war ich Häftling Nr. 25931.
An diesem Tag musste ich in der Küche arbeiten. Ich konnte die Schreie und das Leiden der Menschen hören und spüren. Mit dem Gedanken, dass jeden Tag Menschen sterben und auch ich eines Tages sterben werde, wurde mir schwarz vor Augen. Ich hatte nur eine Möglichkeit: Die Flucht. Doch aus Angst, erwischt zu werden, begann ich am nächsten Tag zu arbeiten und den Befehlen der SS-Einheiten zu gehorchen.
(Sebastian Hrast, 4B)

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