"Die Gesellschaft steckt im Dilemma"

Alex Samyi vor seinem Museum am Bach im idyllischen Lippitzbachgraben. Im Hintergrund fließt die Wölfnitz
  • Alex Samyi vor seinem Museum am Bach im idyllischen Lippitzbachgraben. Im Hintergrund fließt die Wölfnitz
  • hochgeladen von Simone Jäger

WOCHE: Sie haben heuer mit "Games & Circles" die vierte Jahresausstellung als Kurator im Museum am Bach eröffnet. Welchen Ruf hat das Museum in dieser Zeit erlangt?
ALEX SAMYI: In der Szene freier Kultur-Initiativen sind wir in gewisser Hinsicht ein Leuchtturm. Im Umfeld der Künstler hat sich das Museum am Bach als Ort herumgesprochen, an dem es Sinn und Freude macht, auszustellen. In der breiten Masse sind wir aber noch weit davon entfernt, bekannt zu sein.

Sie sammeln in ihrem Museum gesellschaftliche Modelle. Woher kommt Ihr Interesse dafür?
Ich hatte schon immer ein Interesse an gesellschaftlichen Modellen. Dieses Interesse hat sich mit der Zeit zu einer größeren Sache entwickelt. Der Auslöser war die Kunst, vor allem Ausstellungen, die ich sehr gerne besuche. Hier finde ich immer Anregungen. Sie zeigen mir, was mit der Gesellschaft passiert.

Und was passiert gerade mit der Gesellschaft?

Sie steckt in einem großen Dilemma. Sie weiß, dass die älteren Systeme nicht mehr funktionieren, vertraut aber gleichzeitig neuen Systemen nicht, weil sie (noch) nicht funktionieren. Wir befinden uns mitten im Wandel. Das Schlechteste, was wir tun können, ist, die Augen davor zu verschließen und davon auszugehen, dass ich alleine eh nichts ändern kann. Die Zukunft entscheidet jeder einzelne mit.

Wem gehört die Zukunft?
Die Zukunft gehört für mich kleinen Gemeinden bis 500 Personen. 500 deshalb, weil hier die Wahrnehmungskapazität des Einzelnen seine Grenze erreicht. Denen traue ich mehr zu, als jedem Präsidenten. Sie können globaler denken. Solche kleinen Gemeinden bilden sich auch in jeder Großstadt, wie ein eigenes Dorf.

Dann sind Sie in einer kleinen Gemeinde wie Ruden ja genau richtig.
Ich habe in Wien, Klagenfurt und Villach gelebt. Jetzt ist Ruden meine Heimat. Es ist schön hier und man kann auch von Ruden aus die ganze Welt erreichen. Trotzdem war ich bereits fünf Jahre hier, ehe ich die Idee zum Museum am Bach in der alten Egger-Mühle hatte.

Wie sehen Sie allgemein das Kulturangebot im Bezirk Völkermarkt?

Es ist eine gute Mischung und die kreative Kraft in Unterkärnten ist allgemein spürbar. Mich interessiert die ganz neue Kunst. Um die zu sehen, muss ich weiter weg fahren, aber das Potenzial dafür wäre auch bei uns da. Die Politik sollte auch darauf schauen und nicht nur fördern, was sich bereits etabliert hat. Das gilt aber für ganz Kärnten. In Völkermarkt wirken besondere Kräfte. Bei uns passiert künstlerisch und kulturell viel, das wird auch von außen so wahrgenommen.

Nächste Woche findet die "Ruden Live Art" mit Performances, offenen Ateliers und einen Lauf durch Ruden statt, die sie organisieren. Wie wird dieses ungewöhnliche Programm angenommen?

Die Begeisterung ist groß, vor allem, da es sich um einen Lauf "durch Ruden durch" handelt. Es wird zum Beispiel um den Altar in der Kirche, durch die Maschinenhalle der Firma Lobnig, Garagen, Gärten, Schulen und einen Kuhstall gelaufen.

Steckbrief:

Name: Alex Samyi
Beruf: Leiter des Museums am Bach in Kraßnitz (Lippitzbachgraben) in der Gemeinde Ruden; studierte Museologie in Wien
Familie: verheiratet mit Ulli, ein Sohn (8 Jahre)

Ruden Live Art von 27. bis 30. Juli:

27. Juli: Schöne Nacht der offenen Ateliers unter anderem bei Edwin Wiegele, Harald Scheicher und Sigi Kulterer.
28. und 30. Juli: Performances im Museum am Bach von 16 bis 22 Uhr
29. Juli:Lauf "durch Ruden durch" mit Start um 16 Uhr beim Sportplatz in Ruden. Ziel ist das Lippitzbacher Forellenpicknick an der Drau.

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