Erstmals Gegen-Demo bei Gedenkfeier
BLEIBURG. Am kommenden Samstag (12. Mai) findet in Loibach und auf dem Loibacherfeld die jährliche Gedenkfeier für kroatische Kriegsopfer des Vereines "Bleiburger Ehrenzug" gemeinsam mit der Katholischen Kirche Kroatiens statt. Gedacht wird dabei der Vorgänge im Mai und Juni 1945, die aus kroatischer Sicht "Bleiburger Tragödie" genannt werden. Im Jubiläumsjahr 2015 kamen über 30.000 vorwiegend Kroaten zu der Gedenkfeier, im Vorjahr waren es rund 16.000.
Umstrittenes Gedenken
Die Gedenkfeier ist seit Jahren umstritten und schlägt vor allem seit dem Jubiläumsjahr im Vorfeld medial immer höhere Wellen. Kritiker sehen in der Feier ein Faschisten- und Nazi-Treffen. Am Rande der Gedenkfeier kam es immer wieder zu Zwischenfällen, die auch Anzeigen wegen Wiederbetätigung nach sich zogen. "Die eigentliche Messfeier findet auf Privatgrund statt und eine Untersagung findet in der österreichischen Rechtsordnung keine Deckung", heißt es seitens der BH Völkermarkt.
Keine Bewirtung mehr
Die BH mit Bezirkshauptmann Gert Klösch wickelt in Zusammenarbeit mit der Polizei die Überwachung der Gedenkfeier ab. Hier gibt es heuer einige Neuerungen, berichtet Klösch: "Am Loibacher Feld selbst wird es keine Bewirtung mehr geben und die Gedenkfeier wird weiter verkirchlicht." Außerdem stehen heuer trotz zeitgleichem GTI-Treffen und dem Fußballspiel WAC gegen Austria Wien wesentlich mehr Einsatzkräfte zur Verfügung und auch ein Staatsanwalt wird vor Ort sein. "Erstmals unterstützen uns auch kroatische Polizisten in Uniform und Polizisten aus dem Burgenland, die Kroatisch sprechen", ergänzt Klösch.
Erste Gegenveranstaltung
Ebenfalls neu ist, dass es heuer eine Gegendemonstration am Bleiburger Hauptplatz geben wird. Gleichzeitig mit der Gedenkfeier ab 11 Uhr hält die "Initiative gegen Ustaša- und Nazi-Treffen in Kärnten/Koroška" eine Kundgebung ab. 22 weitere Organisationen unterstützen diese Initiative. "Im Sinne der Sicherheit werden beide Seiten von uns serviciert", so Klösch.
Für morgen, Mittwoch, um 11 Uhr ist in der Landespolizeidirektion Klagenfurt eine Pressekonferenz mit den aktuellsten Informationen vorgesehen.
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