Besuch
Leiterin Doris Weis und ihre Schätze im Bezirksmuseum Währing

Doris Weis leitet das Bezirksmuseum Währing. Und das mit viel Leidenschaft, Engagement und Wissen um ihre Schätze. | Foto: Johannes Reiterits
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  • Doris Weis leitet das Bezirksmuseum Währing. Und das mit viel Leidenschaft, Engagement und Wissen um ihre Schätze.
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Im Bezirksmuseum Währing ist Doris Weis die Chefin der Geschichte. Bei einem Lokalaugenschein konnte die BezirksZeitung erfahren, was sie in ihrer täglichen Arbeit antreibt. Und wie sehr sie um die Historie des Bezirks bemüht ist.

WIEN/WÄHRING. Sie huscht durch die Gänge, vorbei an Dokumenten und Ausstellungsgegenständen. Zu jedem Stück hat sie eine Geschichte parat. Die Rede ist von der guten Seele des Bezirksmuseums, Doris Weis. Wie die Stücke in ihrer Obhut ist auch sie ein Währinger Unikat: "Eine waschechte Gersthoferin halt. In der Semmelweisklinik geboren, wohne ich gleich ums Eck in der Bastiengasse", schmunzelt die Museumsleiterin.

Doris Weis hat zu jedem Stück und Schaubild eine ausführliche und oft lustige Geschichte parat. | Foto: Johannes Reiterits
  • Doris Weis hat zu jedem Stück und Schaubild eine ausführliche und oft lustige Geschichte parat.
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Weis ist ein Mensch mit vielen Eigenschaften. Einerseits ist es der gemütliche Humor, charmant erzählt sie von alten Tagen. Andererseits ist sie akribisch genau: "Da hab’ ich noch was", meint die 77-Jährige, wenn man sie auf bestimmte Ereignisse anspricht. Zielsicher greift sie zur richtigen Mappe im Aktenschrank und findet, ohne zu suchen, punktgenau jene Dokumente, die dazu passen. Weis hat den Überblick.

"Eine Lebensaufgabe für mich"

Bis vor zwanzig Jahren hat sie in einer Bank gearbeitet. "Nach der Pensionierung hatte ich die Zeit. Geschichte war sowieso immer meins. Da dachte ich mir: Bezirksmuseum, Währinger Geschichte, das wär’ doch was!", erklärt sie ihr Engagement. Zu Hause hat sie Bücherschränke voll mit Schmökern über die Historie und die Leute von einst und jetzt aus der Nachbarschaft.

Kontakte pflegt Weis auch mit anderen Museen und Historikern. Diese Exponate wurden per Zufall in Niederösterreich gefunden und erzählen die Geschichte des Musikvereins Gersthof. Wie sie dort hin gelangt sind bleibt - wie so oft - ein Rätsel. | Foto: Johannes Reiterits
  • Kontakte pflegt Weis auch mit anderen Museen und Historikern. Diese Exponate wurden per Zufall in Niederösterreich gefunden und erzählen die Geschichte des Musikvereins Gersthof. Wie sie dort hin gelangt sind bleibt - wie so oft - ein Rätsel.
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Seit 2005 arbeitet sie hier ehrenamtlich. „Im Museum habe ich eine Lebensaufgabe gefunden. Ich bin ziemlich oft hier herinnen, weil mich die ganze Geschichte natürlich interessiert“. Seit 2012 ist sie die Chefin. Und das soll noch lange so bleiben, wenn es nach ihr geht: „So lang es gesundheitlich geht, werde ich das Museum noch hüten.“

Zu behüten gibt es einige Schätze. Etwa das Relief "Sterbende Maria im Kreise der Apostel" aus dem Jahr 1520. Ein seltener Fund aus einem Abrisshaus in der Gersthofer Straße. Wie es dorthin gelangt ist, weiß man bis heute nicht genau. „Aber es gibt natürlich auch viele andere sehr schöne Stücke“, betont Weis. Freude macht ihr übrigens immer ein netter Gästebucheintrag.

Das wohl wertvollste Stück im Bezirksmuseum: Die "Sterbende Maria im Kreise der Apostel". Aber natürlich behütet Weis jedes Stück mit Argusaugen. | Foto: Johannes Reiterits
  • Das wohl wertvollste Stück im Bezirksmuseum: Die "Sterbende Maria im Kreise der Apostel". Aber natürlich behütet Weis jedes Stück mit Argusaugen.
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Ehrenamt und Dokumente

Eine Herausforderung ist der begrenzte Platz im Museum. Daher konzentriert Weis sich vermehrt auf Dokumente und Fotos, die man platzsparend aufhängen kann. Dabei ist sie auch froh, wenn jemand interessante Blätter vorbeibringt.

Das Museum ist rappelvoll und trotzdem recht ordentlich. Der begrenzte Platz ist natürlich für die Historikerin ein Problem, denn es gäbe noch viel mehr Geschichten zu erzählen. | Foto: Johannes Reiterits
  • Das Museum ist rappelvoll und trotzdem recht ordentlich. Der begrenzte Platz ist natürlich für die Historikerin ein Problem, denn es gäbe noch viel mehr Geschichten zu erzählen.
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In letzter Zeit schauen auch immer wieder jüngere Menschen vorbei, vor allem zwischen 20 und 35. „Früher hatte ich mehr oder weniger nur die Pensionisten da, die uns besuchen“, so Weis. Ein positives Zeichen dafür, dass sich die intensive Arbeit auszahlt und auch die jungen Erwachsenen wieder an der Historie interessiert sind.

Besondere Freude hat Weis übrigens dabei, wenn ganze Schulklassen vorbeikommen. Allein schafft aber auch die fleißige Weis nicht alles. So sucht sie immer auch ehrenamtliche Helfer. Die aber – so wie sie – "für Geschichte brennen und ein Herz dafür haben" sollen.

Zur Sache

Das Bezirksmuseum Währing in der Währinger Straße 124 hat an folgenden Tagen geöffnet:

  • Montag 10 bis 12 Uhr
  • Donnerstag 17 bis 19 Uhr
  • Sonntag 10 bis 12 Uhr

Hast du interessante Dokumente oder willst im Museum ehrenamtlich mithelfen? Dann melde dich hier: 01/400 01 81 27

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