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Aus Tradition - Maibaum der BOKU Wien wurde gestohlen
Es ist schon wieder passiert! Der Maibaum von der BOKU Wien, an der Grenze zwischen Währing und Döbling, wurde entwendet und nach Hernals getragen. Warum der Baum gestohlen wurde und wo er sich jetzt befindet, hat die BezirksZeitung herausgefunden.
WIEN/WÄHRING/DÖBLING/HERNALS. Es gibt nicht viel, was man mit Leib und Leben verteidigt. Für manche ist es das Eigentum, für andere die Familie. Und wer am Land lebt, weiß, dass am 1. Mai auch der Maibaum dazugehört.
Denn ist es doch Tradition, dass der Maibaum kurz vor oder nach dem Aufstellen gestohlen wird. Dass sich diese Tradition nun auch in Wien durchgesetzt hat, zeigt das Beispiel der BOKU Wien. Bereits vor Jahren tauchte ein Video in diversen Medien auf: Mehrere Studenten chauffierten den Maibaum von der BOKU mit der U6 in Richtung Floridsdorf.
Und nun liegen der BezirksZeitung auch von einer heurigen Aktion vom 3. Mai Bild- und Video vor. Demnach wurde der kurz vorher aufgestellte Maibaum umgeschnitten, von mehreren Personen geschultert und über den Schafberg nach Hernals getragen.
Polizeieinsatz wegen Maibaum
Wie eine Person der BezirksZeitung mitteilt – sie war an der Aktion beteiligt und möchte anonym bleiben – war der Maibaum-Klau gar nicht so einfach. "Wir haben den Baum von der BOKU über Schafberg nach Neuwaldegg in Hernals getragen." Dort befindet sich das Tiroler Studentenheim, in dem viele BOKU-Studierende wohnen.
Der Weg dorthin war kein leichter. "Wir waren ungefähr 15 Personen, das Ding war ja auch schwer. Zwei Stunden waren wir auf dem Weg. Zweimal mussten wir länger anhalten weil jemand die Polizei gerufen hat." Die Exekutive zeigte aber Verständnis. Schnell konnte aufgeklärt werden, dass es sich hier um keine böswillige Diebestat, sondern um eine Tradition handelt.
Tradition bleibt Tradition
Verantwortlich für das Aufstellen des Maibaums war übrigens die Aktionsgemeinschaft der BOKU Wien (AG BOKU). Diese stellt traditionell am 3. Mai im Zuge eines Festes den Maibaum am Vorplatz des Exnerhauses in der Gregor-Mendel-Straße 33 auf. "Es war unser 9. Maibaumfest. Wir veranstalten es, um das Zusammenleben und das gemeinsame Studium, auch mit den Professorinnen und Professoren, zu fördern", erklärt Reinhard Leutgöb von der AG BOKU.
Dass der Maibaum entwendet wurde, gehört genauso zur Tradition – ist praktisch einvernehmlich. "Traditionell wird der Maibaum dann in der Nacht nach dem Aufstellen gestohlen. Da gibts meistens dann eine kleine Reise durch Wien und er landet letztendlich in einem der verschiedenen Heime von BOKU-Studierenden. Irgendwann wird er dann in einem der Heime zusammengeschnitten und das Holz verwertet."
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