Betrügereien mit Toten
Ein falscher Sex-Versand fordert Geld von Verstorbenen. Die Polizei ist den Betrügern auf der Spur.
Die Familie Winkler hat am 25. August ihr einziges Kind verloren. Zu allem Unglück wurde sie auch noch von gemeinen Gaunern heimgesucht.
Tankwart Hannes Winkler (49) trägt stets die Bilder des Grabes seines Sohnes mit sich. Er, der schon zwei Menschen durch schnelles, selbstloses Eingreifen das Leben gerettet hat, konnte den Tod von Sohn Mario (23) nicht verhindern.
Ein Riss der Aorta und schon war das junge Leben ausgelöscht. Ein Schicksal, das er, seine Frau Anita (45) und die Lebensgefährtin des Sohnes – sie haben ein gemeinsames Kind – nun zu meistern versuchen. Doch nachdem der Bub am 2. September beerdigt worden war, war noch lange nicht Schluss.
Am 28. September flatterte eine „letzte Mahnung” ins Haus: 484,83 Euro seien an einen „Oldy-Sex-Versand” zu überweisen, eine angeblich vom Verstorbenen nicht beglichene Rechnung. Ansonsten käme die „Bucarest-Inkasso” vorbei.
Der Vater wandte sich an die Polizei und löste eine kriminalistische Lawine aus. „Diese Masche ist ganz neu“, sagen die Ermittler der Wiener Kripo.
Ein weiterer „Oldy-Sex“-Fall ist in Simmering aufgetaucht. Die Betrüger schrieben sich von den Partezetteln die Adressen ab, wohin sie dann die falschen Mahnungen schickten. Winkler fassungslos: „Das gehört wohl zu den schlimmsten Verbrechen, wenn man Trauernde auch noch ausnehmen will.”
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