Cottage-Viertel
Lärmgeplagte Anrainer fordern Lückenschluss bei 30er-Zone
Im Cottage-Viertel gilt Tempo 30. Nur in Teilen der Hasenauerstraße und der Gregor-Mendel-Straße (noch) nicht.
WÄHRING. Das Cottage-Viertel ist ein ruhiges Wohngebiet an der Grenze zwischen Döbling und Währing, so der erste Eindruck. Auf 720 Metern der Hasenauerstraße und auch auf der Gregor-Mendel-Straße wird es aber mitunter laut und beim Überqueren der Straße auch gefährlich. Hier gilt nämlich kein Tempo 30 wie in den umliegenden Straßen, etwa der Sternwartestraße, der Gymnasiumstraße und der Ananstasius-Grün-Gasse.
Die Anrainer leiden unter dem damit einhergehenden Lärm und den von den Fahrzeugen ausgehenden Erschütterungen. Mitunter werden hier Lautstärken von 85 Dezibel gemessen, der gesetzliche Grenzwert für Wohngebiete liegt bei 60 Dezibel. Weit überhöhte Geschwindigkeiten der Autofahrenden stellen ein zusätzliches Risiko dar. „Ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde ist für ein Wohngebiet nicht ungewöhnlich, würde die Lebensqualität enorm erhöhen und die Durchfahrenden an etwas Rücksichtnahme erinnern“, sagt Erich Stöger vom Cottage-Verein. Bereits mehrmals hat er bei den Bezirksvorstehungen Währing und Döbling vorgesprochen. Die Antwort der Bezirksvorstehung Döbling lautete bislang, die Bewohner wollen dies nicht. Außerdem beriefen sich beide Bezirkschefs auf die Wiener Linien, die hier Tempo 30 ablehnen.
Neuer Busplan: ja oder nein?
Jetzt hat Neos die Initiative ergriffen und will die Bewohner unterstützen. Ein entsprechender Antrag wurde im Währinger Bezirksparlament eingebracht und der Mobilitätskommission zur weiteren Bearbeitung zugewiesen. „Ich würde mir wünschen, dass sich die Bezirkschefs mit der Argumentation der Wiener Linien nicht so einfach abfinden. Eine Anpassung des Busfahrplanes, sofern bei 1 bis 2 Minuten überhaupt notwendig, sollte zumindest in Betracht gezogen werden", so Neos-Spitzenkandidatin Karin Riebenbauer. Im Zuge einer Umfrage wurden mehr als 200 Briefe an die Anwohner gesandt, rund 90 Prozent befürworteten in ihren Antworten eine Tempo-30-Regelung.
Die Währinger Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne) ist mit dem Cottage-Verein in ständigem Austausch und möchte das Thema gerne positiv beenden. "Es wurde 2018 für drei umliegende Straßen der 30er bewilligt. Der 18te ist ein Vorreiter in Wien", so Nossek.
Ein wesentlicher Aspekt bei der Umsetzung von Tempo 30 in der Hasenauerstraße und der Gregor-Mendel-Straße sind aber die Wiener Linien. "Wenn die Busse langsamer fahren, dann werden die Intervalle länger. Das sollte im Sinne eines ordentlichen Öffi-Netzes nicht sein", so die Bezirkschefin. "Aber das letzte Wort ist in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen", so Nossek.
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