Verein gegründet
Rettung des jüdischen Friedhofs in Währing

Erhaltenswertes Relikt aus der Vergangenheit: Rund 8.000 Gräber gibt es auf dem Jüdischen Friedhof in Währing. | Foto: Wolfgang Unger
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  • Erhaltenswertes Relikt aus der Vergangenheit: Rund 8.000 Gräber gibt es auf dem Jüdischen Friedhof in Währing.
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Ein Verein zur Rettung des Jüdischen Friedhofs sucht Unterstützer für Geld- und Sachspenden.

WÄHRING/DÖBLING. Man kann ihn getrost als Vermächtnis einer untergegangenen Welt bezeichnen, den 1784 errichteten jüdischen Friedhof beim Währinger Park. Das über zwei Hektar große Areal beherbergt rund 8.000 Grabsteine und diente als offizielle Begräbnisstätte aller in Wien verstorbenen Juden. Die letzte bekannte Beisetzung fand im Jahr 1884 statt, fortan verfiel diese im höchsten Maße erhaltenswürdige Anlage rapide. Abgesehen von den Zerstörungen des nationalsozialistischen Regimes trugen unsachgemäße Handhabung, Vandalismus und Umwelteinflüsse wie saurer Regen, Frost, Pilze und Flechten sowie ein starker Efeubewuchs zum derzeitigen Zustand bei.

Verein will retten

Um dem völligen Verfall Einhalt zu gebieten, wurde 2017 der Verein „Rettet den jüdischen Friedhof Währing“ gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, dieses kunsthistorisch bedeutsame Relikt zu erhalten und in weiterer Folge durch umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

„Wir suchen auf den unterschiedlichsten Ebenen Unterstützer, lukrieren Spendengelder und sind für jede noch so kleine Hilfestellung dankbar. Einige private Unternehmen haben bereits ihre Unterstützung in Form von Sachleistungen zugesagt“, sagt Jennifer Kickert, Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete der „Grünen Wien“. Als Sprecherin des Vereins ist es ihr ein großes Anliegen, dieses Kleinod vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. Dafür sorgen viele helfende Hände in Form von Freiwilligen, die in mühevoller Kleinarbeit Stück für Stück instand setzen. Freilich ist es damit nicht getan. Archäologen nehmen Bodenproben und untersuchen die Stabilität des Untergrunds, auf dem die oft tonnenschweren Grabsteine platziert sind. Schlussendlich sollen die einzelnen Begräbnisstätten aus Sandstein gereinigt und möglichst wieder in den Urzustand versetzt werden.

Die Republik Österreich und die Stadt Wien leisten ebenfalls ihren Teil. Zurzeit wurde laut Bundesgesetz die Summe von jährlich einer Million Euro zur Verfügung gestellt, und zwar für eine Dauer von 20 Jahren. Den Rest möchte der Verein „Rettet den jüdischen Friedhof Währing“ aufbringen.
Neos-Vorsitzende Beate Meinl-Reisinger äußerste sich bei einer Begehung positiv über die geplanten Maßnahmen. „Ich habe selbst in der Nähe gewohnt und werde mich nicht nur politisch, sondern auch als Privatperson für die Erhaltung stark machen“, so Meinl-Reisinger.

Zur Sache: 
Die nächsten Führungen auf dem Jüdischen Friedhof Währing finden am ​14. Juli um 11 und 13 Uhr statt. ​Freiwilligenarbeit wird am 14. Juli​​ zwischen 10 und 16 Uhr​​ angeboten.

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