Türkenwirt: Nostalgie vor Abriss
Das Türkenwirt-Gebäude der Boku wird 2016 abgerissen – der Verein Tüwi bleibt aber bestehen.
WÄHRING/DÖBLING. "Uns fällt hier im wahrsten Sinne des Wortes die Decke auf den Kopf", sagt Michael Kovar, der das Tüwi, den im Türkenwirt ansässigen Kulturverein samt Beisl leitet. Er nennt die mangelnden Investitionen als einen wichtigen Grund, warum der Verein dem Abriss – schweren Herzens, aber doch – vor Jahren zugestimmt hat. Danach hat sich allerdings lange nichts getan, und auch der erste Termin für den Abriss des Gründerzeithauses – heuer im Spätherbst – ist verstrichen.
Neubau bis 2018
2016 soll es laut Boku aber tatsächlich so weit sein: Das Gebäude wird geschliffen und bis 2018 entsteht ein dreistöckiger Neubau, der ebenfalls Türkenwirt heißen wird und der einen Hörsaal, drei Institute und eben den Verein Tüwi mit seiner Mensa beherbergen wird. Proteste gegen den Abriss kommen von der Initiative Denkmalschutz, aber vergeblich: Der Türkenwirt befindet sich zwar in der Schutzzone Cottageviertel, das Gebäude selbst ist aber nicht denkmalgeschützt. "Wir haben es eingehend geprüft, aber es erfüllt die Bedingungen nicht", erklärt Friedrich Dahm vom Denkmalamt.
Blick nach vorn
"Es tut immer weh, wenn ein ursprünglich schönes, altes Bauwerk mit großer Tradition im Bezirk abgerissen werden muss, weil es völlig desolat ist", sagt auch Bezirksvorsteher Adolf Tiller (VP). Aber er lobt den Neubau: „Das ist eine Investition in die Zukunft der Studierenden!" Nach vorn blicken, das versuchen auch die Mitglieder des Kulturvereins: "Natürlich sind wir dem Gebäude verbunden, aber nur der Neubau sichert unseren Fortbestand", sagt Kovar. Auch für die Übergangsphase gibt es schon einen Pan: Da findet man das Tüwi in Containern am Boku-Gelände.
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