Modellschule Gersthof
Umstrittener Bau von zwei Turnsälen beginnt
Das Bauprojekt Modellschule Gersthof ist in vollem Gange. Nun startete der umstrittene Bau der Turnsäle.
von Laura Rieger und Michael J. Payer
WIEN/WÄHRING. Dass das ehemalige Orthopädische Krankenhaus in Währing weiter eine Zukunft hat, steht schon länger fest. Im Rahmen des Bauprojekts Modellschule Gersthof wird das Krankenhaus, das bis Mai 2020 in Betrieb war, in eine Schule umgewandelt. Entworfen wurde das Gebäude, das mittlerweile der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gehört, von den Architekten Mautner und Rothmüller.
Der Standort soll zukünftig als Ausweichquartier für rund 660 Schüler des BG/BRG Klostergasse dienen. Danach steht eine Nutzung als regulärer Schulstandort auf dem Plan. Seit dem Frühjahr 2022 wird das Gebäude saniert, heuer im Sommer soll die Baustelle beendet sein.
"Es braucht Infrastruktur"
Vor Kurzem startete der Bau der zwei Sportpavillons. Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) erklärt: "Wir wissen, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche zu mehr Bewegung zu animieren. Und dazu braucht es die nötige Infrastruktur. Ich freue mich, dass die Modellschule Gersthof mit Turnsaal und Bewegungsraum genau diese Infrastruktur bieten wird. Und dass sie in Zukunft nicht nur im Schulbetrieb, sondern auch von den engagierten Turn- und Sportvereinen im Umfeld genutzt werden kann."
Auch der Bezirksvorsteher von Hernals äußerte sich zum Spatenstich. "Ich freue mich sehr, dass das ehemalige Orthopädische Krankenhaus Gersthof mit der Errichtung einer Schule weiterhin eine sinnvolle öffentliche Nutzung erhält. Die Adaptierung der denkmalgeschützten bestehenden Gebäude mit der Einbindung der weitläufigen Parkanlage schafft eine Campusschule, die Themen wie Nachhaltigkeit und neue pädagogische Entwicklungen berücksichtigt. Die neu errichteten Sport-Pavillons garantieren ein vielfältiges Angebot aller Ballsportarten, ebenso wie Bouldern, Tanzen, Yoga und Gymnastik", sagt Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SPÖ).
In den zwei Sportpavillons, für die die BIG rund sechs Millionen Euro in die Hand nahm, werden sich zukünftig eine Turnhalle und ein Bewegungsraum befinden. Die Räumlichkeiten stehen aber nicht nur der Schule zur Verfügung, sondern können auch von externen Vereinen und für diverse Veranstaltungen verwendet werden.
Dafür wird es einen getrennten Zugang geben. Gebaut wird in einem konstruktiven Holzbau mit einer Lärchenholzverschalung und einer Photovoltaik-Anlage am Dach. Auch einen Ballsportplatz und Sportgeräte im Schulpark soll es geben.
Baumfällungen sorgen für Unmut
Ganz so einwandfrei verlief das Bauprojekt bis jetzt allerdings nicht. Denn mit dem Bau der Sporthallen gingen auch Baumfällungen einher. Das stieß bei der Bevölkerung und der Initiative "Baumschutz Hernals" auf viel Unmut. MeinBezirk.at berichtete:
67 Bäume wurden für die Fällung beantragt, dafür wurden 300 Ersatzpflanzungen festgeschrieben. 60 davon hatten am Areal Platz, für den Rest wurde die Ausgleichsabgabe von 1.090 Euro bezahlt – trotz der anfänglichen "Intention, alle Ersatzpflanzungen durchzuführen".
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.