Kampf für Gleichstellung
Währinger Gemeindebau nach Gabriele Proft benannt

- Bezirksvorsteherin Silvia Nossek, Bezirksrätin Elisabeth Kaiser, Landtagsabgeordneter Andreas Höferl, Vorsitzende des Gemeinderatsausschusses für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen, Waltraud Karner-Kremser waren bei der offiziellen Namensgebung dabei. (v.l.n.r.)
- Foto: Wiener Wohnen/Viktorik
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Ein Währinger Gemeindebau wurde nach einer starken Frau umbenannt. Er trägt nun den Namen der ehemaligen Nationalratsabgeordneten Gabriele Proft.
WIEN/WÄHRING. Der Gemeindebau in der Messerschmidtgasse 33–37 trägt seit Kurzem einen neuen Namen, und zwar keinen geringeren als den von der ehemaligen Nationalratsabgeordneten Gabriele Proft. So wird der Politikerin unter anderem für ihren Einsatz bei der Gleichstellung der Frau gedacht.
"Wenn wir davon reden, dass wir Frauen heute auf starken Schultern stehen, dann gehören zwei davon ohne Zweifel Gabriele Proft. Ihr Mut und ihr Durchhaltevermögen im Kampf um Menschlichkeit und für die Rechte der Frauen sind immer noch und immer wieder Auftrag und Inspiration", sagt Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne).
Früher Weg in die Politik
Gabriele Proft wurde am 20. Februar 1879 in Opava in der heutigen Tschechischen Republik in einfachen Verhältnissen geboren. Ihre Mutter starb früh, mit 17 Jahren kam sie nach Wien. Während dieser Zeit arbeitete sie als Kindermädchen, Dienstmädchen und Näherin.
Proft war bereits kurz nach ihrer Ankunft in Wien sehr engagiert: So trat sie 1896 dem Arbeiter-Bildungsverein „Apollo“ bei. Drei Jahre später heiratete sie den Metallarbeiter Karl Anton Proft. Sohn Karl Johann verstarb nach der Geburt, Tochter Hermine kam 1900 auf die Welt.

- Der Gemeindebau in der Messerschmidtgasse 33-37 trägt den Namen der ehemaligen Nationalratsabgeordneten Gabriele Proft.
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Den Startschuss für ihre Politkarriere lieferte die Funktion der Kassiererin für die Gewerkschaft der Heimarbeiterinnen. Durch ihre Arbeit im damals neu gegründeten Frauenreichskomitees zählte sie zu den ersten Berufspolitikerinnen. Bis 1911 gehörte sie dem Vorstand an. Proft kandidierte für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei im 18. Bezirk und war von 1919 bis 1920 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, von 1920 bis 1923 war sie Abgeordnete im Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien.
Während des Zweiten Weltkriegs verfolgt
Vom austrofaschistischen Dollfuß-Regime wurde sie nach den Februarkämpfen bis Dezember 1934 inhaftiert. Während des Zweiten Weltkrieg wurde sie verfolgt und mehrere Monate im Arbeitserziehungslager Oberlanzendorf interniert. Nach dem Krieg war Proft bis 1953 wieder Nationalratsabgeordnete und bis 1959 stellvertretende Parteivorsitzende der SPÖ.
Die Gleichstellung der Frauen, die Modernisierung des Familien- und Eherechts und die Reform des Strafrechts war ihr stets ein wichtiges Anliegen. Gabriele Proft verstarb am 6. April 1971 im Alter von 92 Jahren in Bad Ischl.
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