Sebastian Müllner
Weihnachtsdienst im Haus Miriam
Sebastian Müllner hilft in der Caritas-Einrichtung „Haus Miriam“ Menschen in Not – auch zu Weihnachten.
WÄHRING. Was für manche undenkbar erscheint, ist für Sebastian Müllner eine Selbstverständlichkeit, wenn nicht sogar ein Bedürfnis. Der 23-jährige Wiener mit spanischen Wurzeln hat seine Zukunft darauf ausgerichtet, jene Menschen, mit denen es das Leben nicht so gut gemeint hat, in Krisensituationen bestmöglich zu unterstützen und ihnen ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme zu vermitteln. Doch wie kommt es dazu, als junger Mensch ausgerechnet in diesem Bereich Einsatz und Hilfsbereitschaft zu zeigen? „Kurz nach dem Gymnasium musste ich zum Bundesheer. Als ich es dann hinter mir hatte, wusste ich nicht, was ich mit meinem künftigen Leben anstellen werde“, so Müllner.
Von den Eltern geprägt
Doch scheinbar waren die Berufe seiner Eltern dafür ausschlaggebend, dass er sich fortan für die Arbeit im sozialen Bereich interessierte. Sie üben den doch eher außergewöhnlichen Beruf des Kinderzirkuslehrers aus. Dadurch weisen die Eltern auch ein hohes Maß an Sozialkompetenz auf, das auf den Sohn übertragen wurde.
In der Zwischenzeit ist seine Mutter bei den Roten Nasen tätig und begleitet die Kleinen in schwierigen Zeiten. Das wollte ihr Sebastian gleichtun und begann bei der Caritas eine Ausbildung zum Sozial-Familienbetreuer. Hier schloss sich der Kreis, denn seit Beginn seines Studiums arbeitet er dreimal pro Woche in der Caritaseinrichtung „Haus Miriam“ in der Schopenhauerstraße 10 in Währing, einer Institution, die Frauen in psychischen und sozialen Krisen unterstützt. „Mir war es besonders wichtig, mit Menschen zu arbeiten. Schon als Kind wurde mir durch den Beruf meiner Eltern bewusst, wie wichtig es ist, ein gesundes Maß an Empathie aufzuweisen“, so Müllner.
Das ist wohl auch der Grund, dass er ausgerechnet am Heiligen Abend, an dem Familien zusammenkommen, um „das Fest der Feste“ zu feiern, den Betreuten das Gefühl geben möchte, nicht alleine zu sein sowie Zusammengehörigkeit zu spüren und ein wenig die Sorgen ihres Alltags zu vergessen. Seine Wünsche stellt er dabei hintan. Die Leidenschaft, Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, die gerade eine schwere Zeit durchmachen, steht dabei ganz oben auf seiner Prioritätenliste.
„Ich freue mich schon sehr auf Weihnachten, um mit den Menschen zu feiern, denen es nicht so gut geht wie mir. Es gibt mir das Gefühl, Sinnvolles zu tun, denn das Weihnachtsfest ist doch das Fest der Liebe“, sagt der Student.
Fest wird nachgefeiert
Mit seiner Familie will er danach den Abend verbringen, ein wenig in sich gehen, um zu verstehen, dass es auf dieser Welt wohl mehr gibt, als an sich selbst zu denken. „Manchmal ist das Leben nicht leicht zu bewältigen. Doch wenn ich dazu einen kleinen Beitrag leisten kann, macht mich das sehr glücklich und ist mir mehr wert als jedes Geschenk“, sagt Müllner.
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