Petition für Musikschule
Wo bleibt in Währing Raum für die Musik?
In Währing gibt es keine öffentliche Musikschule. Ein Jammer, so Irmingard Floegl, denn damit würde vielen Kindern die Chance verwehrt, ein Instrument zu lernen. Gemeinsam mit mehreren Unterstützenden gründete sie eine Petition. Die Stadt soll sich darum kümmern, die Parteien aus Währing unterstützen ihre Forderung.
WIEN/WÄHRING. Musik ist für viele der Sinn des Lebens. Es braucht mehr Raum für Musik. Konkret mehr Raum für die musikalische Ausbildung unserer Kinder, da ist sich Irmingard Floegl sicher. Floegl ist seit 2015 Obfrau des Kulturvereins Froum18 und engagiert sich auch beruflich dafür, dass die Kinder eine Leidenschaft für Musik entwickeln können. "Ich sehe es als eine meiner Aufgaben, Kindern klassische Musik näher zu bringen", so Floegl.
Für Klarinetten-, Oboen- und Violinenunterricht fehlt aber der Platz in Währing, so Floegl. Zusammen mit prominenten Unterstützern hat sie eine Petition ins Leben gerufen, um eben einen neuen Standort für eine Musikschule in Währing durchzubringen. "Als letztes Jahr wieder ein Antrag des Bezirks vom Gemeinderat abgelehnt wurde, haben wir uns entschlossen die Petition einzubringen", begründet dies Floegl. Sie beschäftigte sich schon länger mit dem Thema, auch politisch.
Floegl ist keine Unbekannte, saß sie doch zwischen 2005 und 2015 als Bezirksrätin für die ÖVP im Bezirksparlament. Die Ablehnung durch die Stadt ist sie gewohnt, erklärt sie: "Zwei Legislaturperioden lang war ich Zeugin, wie die Anträge zur Errichtung einer Musikschule jedesmal mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt wurden." Nun hat sie sich prominente Unterstützung geholt: Clemens Unterreiner, Marko Simsa, Alma Deutscher und Clemens Hellsberg unterstützen die Petition.
Dringendes Problem
Floegl prangert an: "In Währing gibt es keine öffentliche Musikschule und die Kapazität der privaten Musikschulen ist ausgeschöpft. Wienweit stehen mehr als 6.000 Kinder auf der Warteliste für einen Musikschulplatz." Eine öffentliche Musikschule solle dabei allen Kindern, egal welcher Herkunft, die Möglichkeit zur musikalischen Förderung ihrer Fähigkeiten und Potentiale geben.
Auch hat sie schon eine genaue Vorstellung, wo so eine Musikschule in Währing hinkommen könnte: Die Villa Schapira in der Max-Emanuel-Straße 17 würde derzeit leer stehen, so Floegl: "Für einen qualitativ hochwertigen Musikunterricht werden außer Unterrichtsräumen für Einzelunterricht auch Räumlichkeiten für größere Gruppen bzw. Aufführungen benötigt. Der Einzelstandort ist wegen der doch zu erwartenden Lärmentwicklung optimal."
Währinger Parteien wären dafür
Auf der Bezirksebene ist man politisch jedenfalls schonmal aufgeschlossen für das Projekt. Die Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) meint dazu etwa: "Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Stadt mehr Musikschulplätze einrichten und auch Währing endlich eine Musikschule bekommen würde.“
Auch alle anderen Fraktionen sind dafür. Neos-Chef Johannes Mühlbacher: "Jede Anstrengung das musikalische Angebot im Bezirk für Kinder und Jugendliche auszuweiten, unterstützen wir". Zustimmung gibt es auch vom SPÖ-Obmann Michael Trinko: "Seitens der SPÖ Währing gibt es ein klares Ja für die Errichtung einer öffentlichen Musikschule in Währing." Natürlich sind auch die alten Parteikollegen von Floegl mit an Board: "Die Wiener Volkspartei Währing unterstützt mit all ihren Kräften die Petition zu Errichtung einer öffentlichen Musikschule", so Bezirksvize Olliver Möllner (ÖVP).
Und auch die Freiheitlichen stehen auf Klassik: "Die FPÖ Währing hat sich sich mehrfach für die Errichtung einer öffentlichen Musikschule in Währing ausgesprochen und dahingehende Initiativen unterstützt und unterstützt selbstverständlich auch die aktuelle Petition", so Bezirksrat Lothar Planner (FPÖ).
500 Unterstützende für Behandlung
Zwar liegt die Kompetenz für eine Schulerrichtung bei der Stadt, für Floegls Petition ist der politische Wille im Bezirk aber natürlich Rückenwind. "Ich bin sicher, dass mit etwas mehr öffentlichem Druck zumindest das Problembewusstsein bei den Verantwortlichen erhöht werden kann", so die Initiatorin.
Damit das Anliegen im Petitionsausschuss der Stadt behandelt wird braucht es mindestens 500 Unterstützungserklärungen. Stand Montag, 17. Oktober 2022, sind 86 online eingelangt – aber Floegl hat bereits auch analog dazu Unterschriften gesammelt. Die Petition kann bis August 2023 zum Beispiel online unter wien.gv.at/petition/ bzw. direkt im Amtshaus unterschrieben werden.
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