Beginn der Fastenzeit:
Früchtebrei statt ,Nascherei‘

- Andreas Hanger fastet nun schon das siebte Jahr in Folge. Ernährungsberaterin Ulrike Ginzler begleitet ihn.
- Foto: Foto: www.eisenstrasse.info
- hochgeladen von Sara Handl
YBBSTAL. Sie beginnt wieder: Die Zeit, in der viele auf Schokoriegel, Marshmallows, Kaffee oder Alkohol verzichten. Die Zeit, von der man hofft, dass sie schnell wieder vorbei ist – die Fastenzeit.
Besonders radikal: Heilfasten
Viele nutzen die Fastenzeit, um sich von schlechten Gewohnheiten wie zu langem Fernsehen, übermäßigem Zuckerkonsum oder dem Rauchen zu befreien. Beim Heilfasten stehen Körper, Geist und Seele im Vordergrund. "Ziel ist es, den Körper zu detoxen und die innere Mitte wiederzufinden", sagt Petra Gassner, Heilfastenleiterin des Fasten- und Pilgerhauses Maria Seesal. Dies wird durch eine zehntägige Fastenkur erreicht. "Der Verdauungstrakt soll auf Urlaub geschickt werden. Daher werden während dieser Zeit nur Gemüse- und Obstbreie sowie glutenfreie und vegane Gerichte serviert", fügt Gassner hinzu.
Unter den regelmäßig Fastenden ist auch Andreas Hanger, Nationalrat aus Ybbsitz. Seit 2014 ist er jährlicher Teilnehmer der Fastenkuren im Fasten- und Pilgerhaus. "Da man in dieser Zeit nur 120 kcal täglich zu sich nimmt, ist ein sehr angenehmer Effekt die Gewichtsabnahme. Dazu kommt noch der mentale Heilungsprozess", berichtet Hanger. "Die Konzentrationsfähigkeit, der Geruchs- und Geschmackssinn und der Schlaf verbessern sich merklich."
Bewältigung durch Disziplin
Sich nur von Brei zu ernähren und dabei fit zu bleiben, hört sich unmöglich an. Allerdings beruhigt Hanger: "Der erste Tag ist mühsam. Danach spürt man, wie man immer fitter wird, da man keine Energie fürs Verdauen braucht. Auch das Hungergefühl bleibt aus." Nach den zehn Tagen strengen Fastens folgen sieben Aufbautage. In dieser Zeit wird mithilfe eines Menüplans die Ernährung wieder normalisiert. Da die positiven Effekte nach ein paar Wochen wieder gedämpft sind, empfiehlt es sich, ein- bis zweimal jährlich eine Fastenkur zu machen.
Expertenmeinung
Diätologin Anita Tatzreiter sagt: "Vor einer radikalen Heilfastenkur sollte ein Gesundheits-Check-up beim Arzt gemacht werden. Fasten ist keine geeignete Methode zur dauerhaften Gewichtsreduktion, kann aber den Einstieg in eine bewusstere und gesündere Lebensweise erleichtern. Keine Heilkur sollte bei bestehenden Nieren- und Leberkrankheiten sowie bei Kindern, während der Schwangerschaft oder der Stillzeit gemacht werden."


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