Figurentheaterfestival in Wels feiert 25-Jahr-Jubiläum

WELS. Was im Jahr 1991 unter der Ägide von Prof. Gustav Dubelowski-Gellhorn als relativ kleine "Puppienale" begann, erlebt heuer in internationalem Rahmen seine 25. Auflage. Von 3. bis 9. März gastieren bei der Jubiläumsausgabe des Figurentheaterfestivals insgesamt 23 Gruppen und Einzelkünstler aus neun Nationen. Das Festivalteam um Gerti Tröbinger, Maria Dürrhammer und Ruth Humer hat insgesamt 53 Vorstellungen organisiert. "Bis 2009 unter der Leitung von Trude Kranzl als auch seither bis jetzt unter der Regie von Gerti Tröbinger gelang und gelingt es dem Festival-Team stets, neue und aktuelle Akzente zu setzen", betont der Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer.

Festival-Höhepunkte 2016

Eröffnet wird das Festival am 3. März um 19.30 Uhr im Stadttheater mit einem echten Klassiker. Das Marionettentheater Schönbrunn spielt "Die Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart und Emanuel Schikaneder in einer Bearbeitung von Prof. Gerhard Tötschinger. Die Marionetten sind dabei zu mancher Aktion im Stande, die den Kollegen von der großen Oper zwangsläufig unmöglich ist. Bespielt wird neben den traditionelle Spielstätten Stadttheater, Minoriten, Programmkino (Medien Kultur Haus), Kornspeicher und Alter Schlachthof auch die Fußgängerzone. Anlässlich des Jubiläums inszenieren dort 15 Puppenspieler – die meisten davon Schüler der Figurentheaterausbildung – mit Toaster und anderen außergewöhnlichen Requisiten ein Straßentheater am 4. März um 15.00 und am 5. März um 10.00 Uhr. Zu einem Jubiläum gehören natürlich auch Stargäste: Nur wenige Puppentheaterspieler sind derzeit so gefragt wie Michael Hatzius mit seiner "Echse". Mit dem neuen Programm "Echstasy" gastieren sie am 4. März um 19.30 Uhr im Stadttheater.

Presse gibt Motto vor

Am 5. März lädt das Festival ab 19.30 Uhr zur Silberjubiläumsgala in das Stadttheater unter dem Motto "Wels lässt die Puppen tanzen". Tröbinger: "Bereits seit 25 Jahren lautet die beliebteste Schlagzeile des Figurentheaterfestival "Wels lässt die Puppen tanzen". Darum haben wir uns gedacht, dass wir das nun wirklich machen und zwar in unserer Ballnacht." Agathe Notnagl führt durch das Programm, das mit Musik, szenischen Lesungen, einer Tombola und Puppenversteigerungen und puppigen Taxitänzern die Nacht zum Tag machen wird.

Frauen- und Männerabend

Zwei Themenabende widmen sich geschlechtsspezifischen Aspekten des Figurentheaters. Am 7. März spielt Christoph Bochdansky um 19.30 Uhr im Stadttheater " Kasperl - dieser Mann ist eine Fälschung!". Und um 21.30 Uhr bietet Lille Kartofler im Kornspeicher eine NICHT kindgerechte Version von "Eisenhans". Anlässlich des internationalen Frauentags folgt am 8. März der Frauenabend. Zuerst bietet das Materialtheater Stuttgart um 19.30 im Stadttheater einen bittersüßen Theaterabend zum Verlieben und Haare-Raufen mit dem Titel " Frauen lügen aus ihrem Leben". Anschließend lädt um 21.30 Uhr das Krokodil-Theater in den Alten Schlachthof zu "Henriette am Herd".

Eigenes Kinderprogramm
Die Vormittage und Nachmittage sind für die Kinder reserviert. Sancho Pansa hilft "Don Quijote" in der Aufführung des Theater Trittbrettl am 3. März um 10 und 14 Uhr beim Kampf gegen die Windmühlen. Das Puppet Theatre Maribor erzählt die Geschichte von "Das kleine Blau und das kleine Gelb" am 5. März um 15 Uhr und am 6. März um 9.30 Uhr im Alten Schlachthof. Das Puppet Theatre Nebo aus Slowenien bringt "Das ist Ernest" , die Geschichte über die Freundschaft zwischen dem Mädchen Ana und einer Katze namens Ernest, am 6. März um 14 Uhr und am 7. März um 9.30 Uhr im Programmkino auf die Bühne. Das Figurentheater Gundberg spielt "wind", ein flatterhaftes Windspiel, das am 6. März um 16 Uhr und am 7. März um 10.30 in den Minoriten nur so um die Ohren pfeift. Margrit Gysin aus der Schweiz, eine langjährige Begleiterin des Festivals, erzählt über die Freude am Schenken in "Eichhorn hat Geburtstag" am 8. März um 15 Uhr und am 9. März um 10.30 Uhr und um 14 Uhr im Programmkino.

Ein besonderer Programmpunkt, der auch das aktuelle Weltgeschehen reflektiert, ist "The Smooth Life" vom Dafa Puppet Theatre aus Jordanien und Tschechien. Dabei handelt es sich um eine dokumentarische Solo-Figurentheater- und Storytelling-Performance. Erzählt werden im Stadttheater Geschichten und Lebenssituationen aus dem Leben von Husam Abed, der im Baqaa-Flüchtlingslager in Jordanien geboren und aufgewachsen ist. Nach der Vorstellung können die jeweils 15 Gäste gemeinsam an einem Tisch speisen. Zum Abschluss heißt es am 9. März um 19 Uhr "Kehraus". Ausgehend vom Stadttheater wandert das Publikum zu verschiedenen Spielstätten. Auf dem Programm stehen " muggefug!" von Claudia Sill im Alten Schlachthof, "Stop" des Theater Mikropodium im Kornspeicher, "Stummfilm animiert" mit Klavierbegleitung von Gerhard Gruber im Programmkino sowie eine "Gute Nacht Geschichte" von Lille Kartofler und der "Forzteufel" vom Figurentheater Namlo im Stadttheater.

6000 Besucher jährlich

Die 6000 Besucher jedes Jahr sprechen für sich: "Schon in den letzten Jahren war das Figurentheaterfestival immer gut besucht und das wird auch heuer so sein", sagt Rudolf Stögermüller. Von den 53 Vorstellungen sind bereits 80 Prozent ausverkauft. "Es heißt also schnell sein, wer noch Karten will", ergänzt er. Auf die Frage hin, was den Erfolg des Festivals ausmacht, antwortet Tröbinger: "Unsere gute Teamarbeit, aber auch die umfangreiche Netzwerkarbeit". Rudolf Stögermüller ergänzt: "Die Intendantinnen sind immerhin europaweit vernetzt."

Das gesamte Programm sowie weitere Infos unter www.figurentheater-wels.at