Flaute im Bett: Hilfe bei Potenzproblemen
WELS. Potenzprobleme – das Thema ist für viele noch immer ein großes Tabu. Und das obwohl immer mehr Männer unter Errektionsstörungen leiden. „Das ist ein häufiges Thema in der Praxis. Schuld ist oft unser Lifestyle“, bestätigt der Welser Urologe Dr. Christian Prokop. Er weiß: Zivilisationserscheinungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, zu wenig Sport und Rauchen sind häufige Ursachen für Probleme mit der Potenz. Dazu kommen psychische Komponenten wie Dauerstress, Depressionen und Schlafmangel. Hormonstörungen, Schilddrüsenerkrankungen oder urologische Voroperationen, etwa die Entfernung der Prostata, sind eher seltenere Gründe für Erektionsstörungen.
„Wichtig ist das Finden und die Behandlung der Grunderkrankung. Denn Potenzprobleme sind nur ein Symptom, eine Durchblutungsstörung des Schwellkörpers“, betont Prokop. So könne eine Erektionsstörung auch der Vorbote eines Herzinfarkts sein, warnt der Mediziner.
Gegen die Flaute im Bett nur Potenzpillen zu schlucken ist deshalb der falsche Weg. „Auch wenn es oft einfach ist Pillen zu schlucken als Lebensgewohnheiten zu ändern“, ist Prokop bewusst. Je nach Alter und Gesundheitszustand versucht der Urologe gemeinsam mit seinen Patienten eine geeignete Lösung zu finden. Vor allem jüngere Betroffene leiden oft unter unserer Leistungsgesellschaft und dem Druck immer und überall funktionieren müssen.
Bei älteren Betroffenen sind trotz allem oft chemische oder mechanische Hilfsmittel nötig. „Patienten müssen sich aber auch die Frage stellen: Muss ich wirklich noch so funktionieren wie ein 20-Jähriger? Das ist eine Gratwanderung zwischen Hilfe und Doping“, so Prokop. Am Anfang der Behandlung sollte deshalb immer ein offenes Gespräch stehen. Keinesfalls sollte man Viagra & Co ohne Absprache mit dem Arzt im Internet bestellen.
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