Portrait
Johann Kalliauer: Sag zum Abschied leise Servus

- Johann Kalliauer legte seine AK-Präsidentschaft zurück und geht in Pension.
- Foto: AKOÖ
- hochgeladen von Peter Hacker
18 Jahre stand der 68-jährige Welser Johann Kalliauer als Präsident der Arbeiterkammer in Oberösterreich an vorderster Front. Vor wenigen Tagen legte er sein Amt nieder und zieht sich jetzt großteils ins Privatleben zurück.
WELS. Ein entscheidender Moment seiner beruflichen Laufbahn war, laut eigener Aussage, der Wechsel in die Hauptschule. Dort erkannten Lehrer schnell das Talent Kalliauers und ermöglichten ihm den Umstieg ins Gymnasium. "Das war damals nicht selbstverständlich für ein Kind aus einer Arbeiterfamilie", fügt Kalliauer hinzu. Es sei damals dem sozialdemokratischen Bundeskanzler Bruno Kreisky zu verdanken gewesen, dass Kinder aus ärmeren Haushalten Zugang zu höherer Bildung ermöglicht wurde. "Das hat mich stark geprägt. Der Wechsel ins Gymnasium hat mir schließlich nach der Matura ermöglicht, zu studieren.
Gewerkschafter mit Leib und Seele
Sehr wichtig sei auch sein Einstieg in die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) vor mehr als 40 Jahren gewesen. "Denn damit war mein Weg als Gewerkschafter vorgezeichnet". Kalliauer hätte einmal die Gelegenheit gehabt, zur GPA nach Wien zu wechseln. "Letztendlich habe ich mich dafür entschieden, in Oberösterreich zu bleiben. Und ich habe es keine Minute bereut. Aber wenn mich heute jemand fragen würde, wer weiß…"
Für ihn war es nicht nur ein Beruf, sich um die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anzunehmen. "Da war immer mehr. Da war immer viel Leidenschaft drinnen. Ich werde mich sicher auch in der Pension dafür einsetzen. Denn dieses Thema liegt mir einfach zu sehr am Herzen".
Jetzt wird Andreas ihm Andreas Stangl nachfolgen, dem er keinen Tipp geben will – aber einen Ratschlag: "Ich will mich da nicht wichtig machen. Er wird seinen Weg gehen. Ich kann nur an das neue Führungsteam appellieren, persönliche Befindlichkeiten immer zurückzustellen und auf das große Ganze zu schauen".
Der Privatmensch und die Pension
Privat gab es drei Ereignisse, die für ihn immer unvergessen blieben: Seine Heirat und die Geburt seiner beiden Kinder. Für die Pension hat er sich vorgenommen, im Garten zu arbeiten, viel Rad zu fahren und zu wandern. "Ich werde versuchen, meine Hobbys wieder stärker auszuüben". Und ganz könne er das Arbeiten doch nicht lassen: "Ja, und dann werde ich den Aufsichtsratsvorsitz im BFI übernehmen".






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