Aufregung in Krenglbach: Kriegerdenkmal droht der Abriss

Gemeinde-Archivar Alfred Herrmüller hofft, dass das Denkmal saniert wird. Manche Namen der Gefallenen sind kaum lesbar.
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Das Krenglbacher Ortszentrum könnte schon bald ein völlig neues Gesicht erhalten. Den Bauausschuss beschäftigt zur Zeit das Kriegerdenkmal im Herzen der Gemeinde. "Wir haben die Kosten für eine Generalsanierung schätzen lassen. Wir müssen mit rund 30.000 Euro rechnen. Das ist sehr viel Geld. Deshalb möchte ich, dass jede Fraktion ihre Ideen auf den Tisch bringt. Mir schwebt die Errichtung eines Mahnmals vor. Das wäre viel günstiger als eine Sanierung. Über den Standort sollte aber auf jeden Fall diskutiert werden. In vielen anderen Gemeinden steht ein Mahnmal auf dem Friedhof, warum nicht auch in Krenglbach", meint Bürgermeister Manfred Zeismann von der SP.
Der mögliche Abriss der 1958 errichteten Gedenkstätte öffnete zuletzt jeglichen Spekulationen Tür und Tor. So wird gemunkelt, dass im Krenglbacher Ortskern ein Kreisverkehr errichtet werden könnte. Grund ist die gefährliche Kreuzung im Zentrum. Das Denkmal erschwert vielen Autofahrern die Einsicht. Bereits jetzt missachten viele aus dem Norden ins Zentrum kommende Autofahrer das Stoppschild bei der Wieshoferstraße. Aus dem Westen mündet der Lehnerweg in die Kreuzung. Dort wird ein Wohnhaus mit 31 neuen Wohnungen und einer Garagenausfahrt errichtet.
"Diesen Blödsinn mit dem Kreisverkehr habe ich auch schon gehört. Ich weiß nicht, wie die Leute auf so etwas kommen", so Zeismann. Für VP-Vizebürgermeister Arnold Ehrengruber kommt ein Kreisverkehr rechtlich gar nicht in Frage: "Weil es vertraglich geregelt ist, dass beim Abriss des Kriegerdenkmals die Marienkapelle, die ursprünglich dort stand, wieder errichtet werden müsste. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass alle betroffenen Grundstückbesitzer einverstanden wären".
Gemeinde-Archivar Alfred Herrmüller sieht keinen Grund für eine Verlegung des Denkmalstandortes. "Bereits 1958 hat es Diskussionen über die Errichtung am Friedhof gegeben. Man entschied sich für den Ortskern, weil nicht alle Soldaten römisch-katholisch waren. Deshalb ist ein neutraler Boden optimal. Gegen den Friedhof spricht auch, dass das Denkmal nur auf einem abgelegenen Platz stehen könnte. Ein Denkmal muss unbedingt auf einem würdigen, zentralen Ort stehen."Archivar Alfred Herrmüller hofft, dass das Denkmal saniert wird. Manche Namen der Gefallenen sind kaum lesbar.

Umstrittener Wohnhausbau
Nicht nur über die Zukunft des Kriegerdenkmals gibt es in der Gemeinde unterschiedliche Meinungen. Auch über ein Gebäude auf der anderen Seite des Lehnerweges wird diskutiert. Bürgermeister Manfred Zeismann befürwortet den Wohnhausbau. VP-Vizebürgermeister Arnold Ehrengruber ist dagegen: "Es besteht kein Bedarf. Wir müssen jede Wohnung zweimal ausschreiben. Ich befürchte, dass der Landwirt in der Nachbarschaft bald mit strengen Auflagen rechnen muss."

Das Kriegerdenkmal Krenglbach
Das Kriegerdenkmal in Krenglbach wurde am 14. September 1958 feierlich geweiht. Es steht auf dem Grundstück der ehemaligen Mallinger-Kapelle (Marienkapelle), die weitgehend abgetragen wurde. Die Gemeinde hat das Grundstück für die Errichtung des Denkmals angekauft. Für die Innenarbeiten zeichnete der Welser Künstler Hermann Schweigl verantwortlich. Im Sgraffito stehen rund 150 Namen von Gefallenen aus dem 1. und 2. Weltkrieg. Das Kriegerdenkmal ist jedes Jahr eine fixe Station bei der Fronleichnamsprozession.

Gemeinde-Archivar Alfred Herrmüller hofft, dass das Denkmal saniert wird. Manche Namen der Gefallenen sind kaum lesbar.
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