Eröffnung neue Psychiatrie und Demenzstation

- Die Demenzstation verfügt über ein neuartiges Lichtsystem, mit dem ein natürlicher Tagesverlauf simuliert werden kann.
- Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
- hochgeladen von Nina Leitner
Mit der Inbetriebnahme der neuen Psychiatrie und der Demenzstation werden am Klinikum-Standort Wels ideale Voraussetzungen für die Behandlung von psychischen Störungen und psychiatrischen Erkrankungen geschaffen.
WELS (nl). Rund 19,1 Millionen Euro wurden investiert, um den 7.500 Quadratmeter großen Neubau gemäß modernster Standards zu errichten. Die Psychiatrie, die pro Jahr rund 1.800 Patientenaufenthalte verzeichnet, verfügt über 65 stationäre Betten und 10 tagesklinische Behandlungsplätze. 16 Betten stehen nun Patienten mit Demenz- Erkrankung, die im Klinikum stationär in Behandlung sind, zur Verfügung.
Psychische Erkrankungen wie Aufmerksamkeitsdefizitstörungen (ADHD), Burnout, Suchterkrankungen, Angststörungen und Depressionen nehmen weltweit deutlich zu. Diese Tatsache sowie die Überalterung der Gesellschaft werden das Gesundheitssystem und insbesondere die Fachbereiche Psychiatrie und Neurologie vor neue Herausforderungen stellen. Aber auch Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahrzehnten enorm entwickelt. Psychische Erkrankungen können heute früher und exakter festgestellt und behandelt werden. Die neu etablierte Psychiatrie am Standort Wels, die im November in Betrieb gehen wird, zeichnet das Bild einer modernen Psychiatrie des 21. Jahrhunderts: Einerseits immer am letzten Stand bei Diagnosemethoden und Behandlungsverfahren zu sein, andererseits der intensive Kontakt zu den PatientInnen, um die „therapeutische Beziehung“ aufrecht zu erhalten. „Die Errichtung der neuen Psychiatrie bietet nun umfassende Hilfsangebote für Menschen mit akuten psychischen Erkrankungen und schweren seelischen Krisen,“ betont Landeshauptmann Josef Pühringer.
Neubau Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin
Bereits im Jahr 2008 wurde die Psychiatrie Wels mit dem Klinikum Wels-Grieskirchen fusioniert. „Die Integration in das Schwerpunktkrankenhaus brachte einerseits eine verbesserte Versorgungsqualität für Patienten, andererseits Synergieeffekte im Betrieb“, berichtet Dietbert Timmerer, Geschäftsführer des Klinikums Wels-Grieskirchen. Für den Neubau und die erforderlichen infrastrukturellen Maßnahmen belaufen sich die Gesamtkosten auf 19,1 Mio. Euro, die gemeinsam vom Land Oberösterreich und den Kreuzschwestern getragen werden. Die Vorteile der Investition liegen klar auf der Hand. Für Patienten wurde eine klar strukturierte, großzügige, lichtdurchflutete, in hellen Farben optisch schön gestaltete Atmosphäre geschaffen.
„Zudem ergeben sich Vorteile in den Prozessabläufen und in der intensiven Zusammenarbeit mit vielen anderen Abteilungen des Klinikums“, ergänzt Klemens Trieb, Ärztlicher Leiter des Klinikums. „Durch die Integration stehen für Patienten die gesamten diagnostischen und therapeutischen Leistungen des Klinikums unmittelbar zur Verfügung. Bildgebende Verfahren, elektrophysiologische Untersuchungen und umfassende Laborbefunde gehören heute zum Standard in der Psychiatrie und ergänzen die klinische und psychologische Diagnostik.“
Therapeutische Vielfalt einer modernen Psychiatrie
Ein medizinischer Schwerpunkt der Abteilung für Psychiatrie liegt in der "rund um die Uhr"-Versorgung von akut und schwer psychiatrisch erkrankten Menschen. Krankheitsbilder müssen rasch abgeklärt werden, damit eine spezifische Behandlung sofort beginnen kann, um Schäden für das Gehirn so gering als möglich zu halten. Das großzügige Raumangebot ermöglicht auch besonders schwer erkrankten Menschen Rückzugsmöglichkeiten, reduziert Stress und schafft eine heilsame Umgebung. Mit Musiktherapie, Ergotherapie, Physiotherapie und Tanztherapie werden die Patienten zusätzlich unterstützt, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen.
Neue interdisziplinäre Demenzstation – einzigartig in Österreich
Die neue Demenzstation wird von den Abteilungen Neurologie und Psychiatrie gemeinsam geleitet und ist in ihrer Form einzigartig in Österreich. Ein interdisziplinäres Behandlungsteam aus speziell ausgebildeten Pflegepersonen, Ergo- und Physiotherapeuten, klinischen Psychologen, Neurologen und Psychiatern betreut hier Patienten mit Demenz-Erkrankungen. Die Station ist architektonisch auf die Patientenbedürfnisse abgestimmt und verfügt beispielsweise über ein Lichtkonzept, mit dem unabhängig von der Jahreszeit ein natürlicher Tagesablauf simuliert und eine angenehme Stimmung erzeugt werden kann.


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