Bulldogge passte nicht in die Urlaubspläne
Herrchen ließ Helmut im Stich

Der traurige kleine Helmut sucht nun ein neues, liebevolles Zuhause. | Foto: Pfotenhilfe
  • Der traurige kleine Helmut sucht nun ein neues, liebevolles Zuhause.
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  • hochgeladen von Nadine Jakaubek

Da krampft es einem das Herz zusammen: Weil Helmut nicht in seine Urlaubspläne passte, ließ sein Herrchen die Bulldogge kurz vor seinem Abflug zurück. Jetzt wartet der traurige Rüde auf ein neues, liebevolles Zuhause.

MARCHTRENK. Wenn die Urlaubszeit beginnt, steigen auch die Anfragen für Tierabgaben. So auch im Tierschutzhof Pfotenhilfe. Eines dieser armen Opfer ist der kleine Helmut aus Marchtrenk. Die englische Bulldogge wurde kurz vor dem Abflug von seinem Herrchen im Stich gelassen. Der Besitzer habe den Hund einfach einem Bekannten aus Wels in die Hand gedrückt, weil er ihn nicht mitnehmen konnte. Völlig mit der Situation überfordert, erkundigte sich der Welser bei den umliegenden Tierheimen – alle jedoch komplett überfüllt. Was sollte er nun mit dem armen Helmut anfangen? Schlussendlich wendete er sich an den Tierschutzhof Pfotenhilfe in der Grenzregion Salzburger/OÖ.

„Eine neue Familie für Helmut“

Gleich nach seiner Ankunft wurde der arme Kerl medizinisch durchgecheckt. Laut Chip und Pass stamme er aus Griechenland. „Helmut ist wirklich wahnsinnig traurig, dass er seine Familie verloren hat und kennt sich überhaupt nicht aus, was passiert ist“, zeigt sich Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler besorgt. „Deshalb müssen wir dringend eine neue Familie für ihn finden, die ihm das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gibt. Zudem sind wir ferienbedingt übervoll!"

„Verantwortung und Kosten“

Diese Situation sei jedoch nicht neu für den Tierschutzhof. Denn viele würden sich viel zu spät Gedanken darüber machen, wer sich im Urlaub um ihre Lieblinge kümmert. „Ein Haustier ist ein Familienmitglied und bedeutet viel Verantwortung und hohe Kosten“, sagt die Pfotenhilfe-Chefin. Kurzsichtige Tieranschaffungen würden oftmals in Dramen landen. Für die Vierbeiner bedeute das eine ungewisse Zukunft. „Oft können wir aber wegen Überfüllung nur Vermittlungshilfe über unsere Social-Media-Kanäle leisten“, erzählt Stadler.

Anstieg an ausgesetzten Tieren

Dass aktuell viele Tiere ausgesetzt werden, bekommt auch das Tierheim Arche Wels zu spüren. „Bei uns liegt es aber nicht an der Urlaubssaison“, betont die Tierheimleiterin Barbara Ogris auf Nachfrage der BezirksRundSchau. „Es ist eher so, dass zum Beispiel Hunde ohne Absprache einfach bei Freunden zurückgelassen werden.“ Hierbei handle es sich aber um einen anderen Fall als jenen von Helmut. Denn der Hund wurde im Tierheim Arche aufgenommen. Weiters entdeckten Passanten vor kurzem fünf ausgesetzte Welpen. „Diese befanden sich in einer Kiste auf der Straße in der Nähe vom Tierheim“, so Ogris. „Zum Glück ist diese nicht stark befahren.“ 

„Unbetreut zurückgelassen“

Außerdem kommt es immer öfter zu behördlichen Abnahmen: „Das liegt daran, dass die Tiere entweder schlecht behandelt werden oder unbetreut in der Wohnung zurückgelassen werden“, erzählt die Tierheimleiterin. Und was die sogenannten Corona-Tiere betrifft: Es gebe aktuell „auffällig viele Tiere im Alter zwischen eineinhalb und zwei Jahren, die ausgesetzt werden“ und zusätzlich „komplett unerzogen sind“. „Wir stellen fest, dass die Besitzer mit den Hunden überfordert sind und die Tiere nichts gelernt haben“, so Ogris.
Und auch bei den Kaninchen seien viele 2022 dabei, die 2021 geboren worden waren. Den Anstieg an ausgesetzten Tiere gebe es seit ungefähr zwei bis drei Monaten. „Hier waren die Gründe oft, dass die Leute in eine kleinere Wohnung ziehen mussten oder von einem Haus in eine Wohnung und da dann der Platz zu gering war.“

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