Rauchverbot: Wirte wollen eine einheitliche Regelung

Das Rauchverbot könnte zu leeren Gaststätten führen, so die Befürchtungen. | Foto: panthermedia.net/JensKlingebiel
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WELS (ph). "Es war eine typisch österreichische Lösung", resümmiert Manfred Spiesberger, Bezirksstellenleiter der Welser Wirtschaftskammer. Das Rauchverbot war nicht ganz da, aber eben auch nicht weg. Seit dem Jahr 2009 mussten Lokale mit mehr als 50 Quadratmetern Fläche abgetrennte Raucherbereiche anbieten. "Wir haben damals in Wels in wochenlanger Arbeit versucht eine vernünftige Lösung für alle Beteiligten zu finden. Teilweise ging es darum denkmalgeschützte Gebäude umzubauen. Das ganze war ein irrsinniger Aufwand", erinnert sich Spiesberger. Damals habe man diese Lösung akzeptiert. Es sei ein bewährtes System gewesen. Die Konsumenten hätten sich darauf eingestellt und alle konnten gut damit Leben, so Spiesberger. Ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie würde den gesamten Aufwand jetzt aber zunichte machen. In der Welser Wirtschaftskammer laufen die Telefone seit Bekanntwerden der geplanten Neuregelung heiß. Spiesberger teilt die Sorgen der Gastronomen: "Es wird zwar nicht jeden gleich treffen. Gerade am Land könnte das Rauchverbot das Wirtesterben aber beschleunigen."

Situation unbefriedigend

Von Seiten der Arbeiterkammer würde man ein generelles Rauchverbot begrüßen. Durch die räumliche Trennung von Rauchern und Nichtrauchern sei ein umfassender Nichtraucherschutz nicht gewährleistet gewesen. "Insgesamt ist die aktuelle Situation sehr unbefriedigend. Zunächst natürlich für die Gäste, jedoch auch für die Beschäftigten, die in Wahrheit keine Wahl haben, ob sie im Raucherbereich arbeiten wollen oder nicht", so Dagmar Andree von der Arbeiterkammer Oberösterreich. Die Leiterin der Abteilung für Arbeitsbedingungen hat aber auch Verständnis für die Wirte: "Die bisherige Regelung hat nicht nur der Gesundheit jener Menschen geschadet, die sich weiterhin dem Tabakrauch aussetzen müssen, sondern auch den Gastronomen selbst. Sie mussten viel Geld für Umbauten investieren, welche sich – wie es aussieht - als völlig sinnlos erweisen werden."

Einheitliches Rauchverbot

Evelin Bödecker vom Welser Gasthaus zur Linde macht sich weniger Sorgen um die Umsatzeinbußen. Ihr geht es um die fehlende Selbstverantwortung: "Die Regierung sollte sich fragen, warum die Wirte aussterben, und nicht, wie sie uns noch mehr kontrollieren können". Zudem gibt die Wirtin zu bedenken, dass ein Rauchverbot automatisch zu mehr Lärm und Müll vor den Lokalen führen wird. August Oberndorfer, ehemaliger Wirteobmann und selbst langjähriger Seniorwirt aus Schmiding, fühlt sich sehr betroffen: "Die Stammtisch-Zigarette gehört zur österreichischen Kultur einfach dazu. Müssen wir wirklich alles nachmachen? Wir haben schon genug Auflagen." Zumindest in einem Punkt sind sich aber alle Beteiligten einig: Wenn das Rauchverbot kommt, muss es einheitlich geregelt sein. Derzeit sind Zelt- oder Vereinsfeste vom Rauchverbot ausgenommen. Es könne aber nicht sein, dass in allen Lokalen nicht mehr geraucht werden darf, 100 Meter weiter beim Dorffest aber schon.

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